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Nationalratswahl 2008

Bei der vorgezogenen Nationalratswahl am 28. September 2008 trat erneut Heinz-Christian Strache für die FPÖ als Spitzenkandidat an. Die Freiheitlichen erreichten  17,54 Prozent der Stimmen, was ein deutliches Plus von 6,5 Prozent bedeutete, sowie 34 Mandate (plus 13) im Nationalrat.               

Stärkste Kraft wurde trotz deutlicher Verluste die SPÖ, die mit Werner Faymann auch wieder den Kanzler stellte, die ÖVP verlor nochmals stark, die Grünen verloren leicht, und wurden hinter dem BZÖ, welches 10,70 Prozent der Stimmen erreichte, fünfte Kraft im Hohen Haus.

Kurzbeschreibung des Wahlkampfes

Nach Wiederaufleben der Großen Koalition im Jahr 2007 konnte sich die Regierung unter Kanzler Alfred Gusenbauer in großen Fragen selten einig werden. SPÖ-interne Querelen führten dazu, dass Werner Faymann die SPÖ im Juni 2008 übernahm, woraufhin die ÖVP unter Wilhelm Molterer im Juli 2008 mit den Worten „Es reicht“ die Koalition aufkündigte.

Die Freiheitlichen setzten aufgrund des Erfolges im Jahr 2006 erneut auf ihren Bundesparteiobmann Heinz-Christian Strache als Spitzenkandidaten, und auch die Themen, die im FPÖ-Wahlkampf schon 2006 Priorität hatten, blieben mehr oder minder die gleichen: Kritik an der Massenzuwanderung, am Stillstand unter Rot-Schwarz, sowie an Brüsseler Zentralisierungstendenzen.

Zentrale Slogans waren „Volksvertreter statt EU-Verräter“, „Asylbetrug heißt Heimatflug“, „Einkommen zum Auskommen“, „Heimatland braucht Mittelstand“, „Soziale Sicherheit für unsere Leut’“ und – wie schon Jörg Haider in den 1990er-Jahren plakatierte -: „Sie sind gegen ihn, weil er für Euch ist“ mit dem Konterfei von Heinz-Christian Strache.

Wahlergebnis

Zur Nationalratswahl 2008 kandidierten folgende wahlwerbende Parteien und Listen:

Sozialdemokratische Partei Österreichs (SPÖ)
Österreichische Volkspartei (ÖVP)           
Freiheitliche Partei Österreichs (FPÖ)
Die Grünen – Die Grüne Alternative (GRÜNE)
Bündnis Zukunft Österreich (BZÖ)
Liste Dr. Martin – (MATIN)
Kommunistische Partei Österreichs (KPÖ)
EU-Austritt – Neutrales Freies Österreich (NFÖ)
Sozialistische LinksPartei, Liste gegen Kapitalismus und Rassismus (SLP)
Sicher - Absolut - Unabhängig, Franz Radinger (SAU)
Initiative 2000 (IVE)           
Liste Stark (STARK)

Wahlwerbende ParteienStimmenAnteil 2008±Mandate 2008±
SPÖ1.430.20629,26%-6,08%57-11
ÖVP1.269.65625,98%-8,35%51-15
FPÖ857.02917,54%+6,50%34+13
BZÖ522.93310,70%+6,59%21+14
GRÜNE509.93610,43%-0,61%20-1

Regierungsbildung

Nachdem beide Koalitionspartner SPÖ und ÖVP deutliche Verluste hinnehmen mussten, legten FPÖ und BZÖ deutlich zu und kamen gemeinsam auf rund 27 Prozent. Nichtsdestotrotz einigte man sich unter SPÖ-Kanzler Werner Faymann erneut auf eine Fortsetzung der rot-schwarzen Koalition.

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