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Herbert Kickl (*1968)

Bundesparteiobmann der FPÖ seit 2021

Klubobmann des Freiheitlichen Parlamentsklubs seit 2019

Bundesminister für Inneres von 2017 bis 2019

Generalsekretär der FPÖ von 2005 bis 2017

 

Herbert Kickl wurde im Juni 2021 zum Bundesparteiobmann der FPÖ gewählt. Seit Herbst 2019 fungiert er auch als Klubobmann des Freiheitlichen Parlamentsklubs. Bereits zuvor bewies der Extremsportler aber auch in politischer Hinsicht seine Ausdauer und gestaltete als langjähriger Generalsekretär sowie Nationalratsabgeordneter die Politik der Freiheitlichen wesentlich mit – unter anderem als Wahlkampfleiter auf Bundes- und Landesebene. Von 2017 bis 2019 war Herbert Kickl im Rahmen einer Regierungskoalition zwischen ÖVP und FPÖ der erste blaue Innenminister in der Geschichte der Zweiten Republik.

Kurzbiografie

Herbert Kickl wurde am 19. Oktober 1968 in Villach geboren und wuchs in einer Arbeitersiedlung im Kärntner Radenthein auf. Die Eltern waren Fabriksarbeiter. Nach der Matura am Gymnasium in Spittal an der Drau ging Herbert Kickl nach Wien und begann ein Studium der Philosophie, Geschichte, Publizistik und Politikwissenschaft. Von 1987 bis 1988 leistete er seinen Präsenzdienst bei den Gebirgsjägern des österreichischen Bundesheeres ab.

Neben seinem Interesse für Philosophie war aber auch die Begeisterung für Sport schon früh ein wesentliches Kennzeichen von Herbert Kickl. In der Jugend war er Judoka und Fußballer. Und bis heute nimmt der gebürtige Oberkärntner unter anderem an Bewerben im Triathlon und Klettern teil.

Seine ersten Schritte in der Politik und damit bei den Freiheitlichen tat Herbert Kickl in der Freiheitlichen Akademie – der damaligen Parteiakademie der FPÖ. Dort arbeitete er sich nach oben und wirkte unter anderem auch als Redenschreiber für Jörg Haider. Von 2002 bis 2006 übte er außerdem das Amt des Geschäftsführers der Freiheitlichen Akademie aus. Während dieser Zeit war Herbert Kickl etwa für den Kärntner Landtagswahlkampf 2004 mitverantwortlich, durch den es Jörg Haider trotz der FPÖ-Parteikrise nach Knittelfeld noch einmal gelang, die 40-Prozent-Marke zu überspringen und Landeshauptmann zu werden. Der freiheitlichen Parteiakademie blieb Kickl aber auch nach seinem Wechsel in die Bundespolitik verbunden. Im Juli 2016 wurde er zum Präsidenten des Ende 2006 neu gegründeten Freiheitlichen Bildungsinstituts gewählt und folgte damit in dieser Funktion Hilmar Kabas nach.

Im Rahmen des 27. Ordentlichen Bundesparteitags der Freiheitlichen im April 2005 wurde Herbert Kickl zum neuen FPÖ-Generalsekretär gewählt. Damit war der gebürtige Kärntner unter dem neuen Bundesparteiobmann Heinz-Christian Strache vor allem für die Strategie der Partei zuständig und koordinierte sämtliche FPÖ-Wahlkampagnen auf Bundesebene, wobei er beim Nationalratswahlkampf 2006 sein Debüt in dieser Funktion gab. Es folgten die gleichermaßen erfolgreichen Wahlkämpfe 2008, 2013 und 2017. Aber auch die Wahlkampagnen für die Wiener Landtags- und Gemeinderatswahlen in den Jahren 2010 und 2015 lagen beispielsweise in der Verantwortung von Herbert Kickl. Vor allem mit seinen gereimten Sujets drückte er der FPÖ-Wahlwerbung seinen Stempel auf. Zwei der bekanntesten Beispiele sind etwa „Pummerin statt Muezzin“ und „Daham statt Islam“.

Nach den Nationalratswahlen vom 1. Oktober 2006 zog Herbert Kickl erstmals als Abgeordneter in den österreichischen Nationalrat ein. Diesem gehörte er in weiterer Folge bis 2017 ununterbrochen an. Kickl war von 2006 bis 2017 auch einer der Stellvertreter von FPÖ-Klubobmann Heinz-Christian Strache im Freiheitlichen Parlamentsklub. Als einer der engsten Berater des FPÖ-Obmanns spielte Herbert Kickl als Mitglied des Verhandlungsteams auch bei den Regierungsverhandlungen zwischen ÖVP und FPÖ im Jahr 2017 eine führende Rolle. Mit dem erfolgreichen Abschluss der Verhandlungen und der Bildung einer Koalitionsregierung zwischen ÖVP und FPÖ wechselte Herbert Kickl vom Parlament in ein Ministeramt. Im Dezember 2017 wurde Herbert Kickl als österreichischer Innenminister angelobt. Damit war der Kärntner zugleich der erste blaue Innenminister in der Geschichte der Zweiten Republik.

Mit seinem Eintritt in die Bundesregierung konnte sich Herbert Kickl eine durchaus große Fangemeinde unter der freiheitlichen Wählerschaft aufbauen. Denn als Innenminister setzte Herbert Kickl den von der FPÖ seit Jahren geforderten Richtungswechsel in der Sicherheits- und Ausländerpolitik konsequent in die Tat um. Dazu gehörten etwa gesetzliche Verschärfungen im Fremdenrechtswesen, eine bessere Ausrüstung für die Polizei oder die Schaffung einer neuen Grenzschutzeinheit. Letztlich konnte in der Amtszeit von Herbert Kickl auch ein Abbau der Asylanträge erreicht werden und die Zahl der gesetzlichen Außerlandesbringungen steigerte sich deutlich.

Zur plötzlichen Abberufung von Herbert Kickl als Innenminister kam es schließlich kurz nach dem Bekanntwerden der „Ibiza-Affäre“. Trotz des Rücktritts von Heinz-Christian Strache als Vizekanzler und Bundesparteiobmann der FPÖ im Zuge der Affäre war ÖVP-Bundeskanzler Sebastian Kurz nicht bereit, die Regierung mit den Freiheitlichen fortzusetzen. Vielmehr verkündete Kurz baldige Neuwahlen. Zusätzlich bat Sebastian Kurz am 21. Mai 2019 den österreichischen Bundespräsidenten Alexander Van der Bellen um die Entlassung von Innenminister Herbert Kickl. Als Reaktion darauf legten alle FPÖ-Regierungsmitglieder aus Protest geschlossen ihre Ämter nieder.

Nach dem vorzeitigen Ende der ÖVP-FPÖ-Regierung kehrte Herbert Kickl als geschäftsführender FPÖ-Klubobmann des Freiheitlichen Parlamentsklubs in das österreichische Parlament zurück. Bei den vorgezogenen Nationalratswahlen im Herbst 2019 trat die FPÖ zudem mit einer „Doppelspitze“ – bestehend aus dem designierten FPÖ-Chef Norbert Hofer und Herbert Kickl – an. Norbert Hofer trat dabei als Spitzenkandidat der FPÖ an, während Herbert Kickl in der Bundesliste den zweiten Listenplatz einnahm. Zudem war Kickl der FPÖ-Spitzenkandidat in Niederösterreich. Bei der Nationalratswahl am 29. September 2019 erhielt Kickl als FPÖ-Listenzweiter mehr als 75.000 Vorzugsstimmen. Das entsprach in etwa 9,8 Prozent der FPÖ-Wähler bei dieser Wahl.

Am 22. Oktober 2019 wurde Herbert Kickl einstimmig zum Obmann des Freiheitlichen Parlamentsklubs gewählt. Mit dem Beginn der neuen Gesetzgebungsperiode am 23. Oktober 2019 wurde Herbert Kickl außerdem neuerlich als Abgeordneter zum Nationalrat angelobt. Seit dem 33. Ordentlichen Bundesparteitag der FPÖ am 14. September 2019 in Graz fungierte Herbert Kickl bereits als stellvertretender Bundesparteiobmann, bevor er nach dem Rücktritt von Norbert Hofer als FPÖ-Chef bei einem Außerordentlichen Bundesparteitag am 19. Juni 2021 in Wiener Neustadt zum neuen Bundesparteiobmann der FPÖ gewählt wurde. In weiterer Folge konnten sich die Freiheitlichen in den ersten Monaten der Obmannschaft von Herbert Kickl bei diversen Umfragen um einige Prozentpunkte steigern und näherten sich bundesweit der 20-Prozent-Marke an. Im Frühjahr 2024 liegt die FPÖ unter Bundesparteiobmann Herbert Kickl bei sämtlichen Umfragen an erster Stelle. Bei der Nationalratswahl am 29. September 2024 erreichte die FPÖ unter Spitzenkandidat Herbert Kickl knapp 29 Prozent der Stimmen und wurde damit erstmals zur stärksten Kraft bei einer Nationalratswahl in Österreich.

Wesentliche politische Funktionen

2002–2006Geschäftsführer der Freiheitlichen Akademie
2006–2017Abgeordneter zum Nationalrat

2006–2017

Klubobmann-Stellvertreter des Freiheitlichen Parlamentsklubs
2005–2017Generalsekretär der FPÖ
2016–2021Präsident des Freiheitlichen Bildungsinstituts
2017–2019Bundesminister für Inneres
2019–2021Bundesparteiobmann-Stellvertreter der FPÖ 
seit 2019Klubobmann des Freiheitlichen Parlamentsklubs
seit 2019Abgeordneter zum Nationalrat
seit 2021Bundesparteiobmann der FPÖ
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