Dr. Susanne Riess (*1961)
Dr. Susanne Riess war von 2000 bis 2002 Bundesparteiobfrau der FPÖ und von 2000 bis 2003 Vizekanzlerin der Republik Österreich.
Kurzbiografie
Dr. Susanne Riess wurde am 3. Jänner 1961 in Oberösterreich geboren. Sie wuchs in Salzburg auf, wo sie das Gymnasium absolvierte, anschließend studierte sie in Innsbruck Rechtswissenschaften.
1988 wurde sie Bundespressereferentin der FPÖ, im Jahr 1991 zog sie für die Stadt Wien in den Bundesrat ein (bis 1998). In dieser Zeit wurde sie von 1995 bis 1996 auch vom Nationalrat in das Europäische Parlament als Abgeordnete entsandt, da Österreich 1995 der EU beitrat, und zunächst noch keine gewählten EU-Parlamentarier entsandt wurden.
1999 war sie kurzzeitig Abgeordnete zum Tirol Landtag, zumal sie von 1995 bis 2011 mit dem Tiroler Michael Passer verheiratet war, und ihr Lebensmittelpunkt Tirol war. (Anmerkung: Während dieser Ehe trug sie den Doppelnamen Riess-Passer.)
Im Jahr 1999 zog sie nach der Nationalratswahl im Herbst wieder ins Hohe Haus ein. Im Zuge der Regierungsbildung im Februar 2000 wurde sie zur Vizekanzlerin angelobt. Außerdem war sie Bundesministerin für öffentliche Leistung und Sport.
Im Frühjahr 2000 wurde sie zur Bundesparteiobfrau der FPÖ gewählt. Susanne Riess war damit nicht nur Österreichs erste weibliche Vizekanzlerin, sondern auch die erste Frau an der Spitze einer Bundespartei. Legendär wurden die Worte des langjährigen Obmannes Jörg Haider, der in seiner Rede meinte: „Susanne, geh Du voran!“ Der Abtritt Jörg Haiders als Bundesparteiobmann führte aber zu zahlreichen Spannungen, die letztlich im Herbst 2002 in das so genannter „Knittelfelder Delegiertentreffen“ mündeten, nach dem Susanne Riess, Klubobmann Peter Westenthaler und Finanzminister Karl-Heinz Grasser ihren Rücktritt aus allen Funktionen bekannt gaben. Im Jahr 2005 erklärte Riess ihren Austritt aus der FPÖ.
Seit 2004 ist Susanne Riess Generaldirektorin der österreichischen Wüstenrot-Gruppe, sie fungiert außerdem in zahlreichen Aufsichtsratsfunktionen, seit 2020 ist sie Präsidentin der Österreichischen Sporthilfe.
Wesentliche politische Funktionen
1988–1991 | Bundespressereferentin der FPÖ |
1991–1998 | Mitglied des Bundesrates |
1993–1995 | Obfrau der Bundesratsfraktion der FPÖ |
1995–1996 | Mitglied des Europäischen Parlaments |
1996–2000 | geschäftsführende Bundesparteiobfrau der FPÖ |
1997–1998 | Obfrau der Bundesratsfraktion der FPÖ |
1999–1999 | Abgeordnete zum Tiroler Landtag |
1999–2000 | Abgeordnete zum Nationalrat |
2000–2002 | Bundesparteiobfrau der FPÖ |
2000–2003 | Bundesministerin für öffentliche Leistung und Sport |
2000–2003 | Vizekanzlerin |