Nationalratswahl 1983
Bei der Nationalratswahl am 24. April 1983 trat Norbert Steger als freiheitlicher Spitzenkandidat an. Die FPÖ erzielt 4,98 Prozent der Stimmen (– 1,08 Prozent) und erreichte 12 Mandate (+ 1).
Die SPÖ mit Bruno Kreisky an der Spitze wurde zwar wieder stärkste Partei, verlor aber nach 12 Jahren die absolute Mehrheit. Die ÖVP konnte leicht zulegen.
Kurzbeschreibung des Wahlkampfes
Bruno Kreiskys Ära neigte sich dem Ende. Nachdem zunächst die Übergabe an Hannes Androsch wegen Unvereinbarkeit mit dessen Privatgeschäften nicht klappte, und in weiterer Folge die SPÖ wegen des AKH-Skandals unter Druck kam, zeichnete sich ab, dass Kreisky, der auch gesundheitlich angeschlagen war, nach der Wahl 1983 abtreten würde.
Bei den Freiheitlichen übernahm 1980 Norbert Steger das Amt des Bundesparteiobmanns. Er sollte ein Signal der Verjüngung der Partei sein. Die FPÖ versuchte sich als wirtschaftsliberale Partei zu positionieren. Slogans waren „Für Österreich“, „Gemeinsam schaffen wir es“.
Wahlprogramm der Nationalratswahl 1983
Hier finden sie das Wahlkampfprogramm der Nationalratswahl 1983
Wahlergebnis
Zur Nationalratswahl am 24. April 1983 kandidierten folgende wahlwerbende Parteien und Listen:
Sozialistische Partei Österreichs (SPÖ)
Österreichische Volkspartei (ÖVP)
Freiheitliche Partei Österreichs (FPÖ)
Vereinte Grüne Österreichs – Liste Tollmann (VGÖ)
Alternative Liste Österreichs (ALÖ)
Kommunistische Partei Österreichs (KPÖ)
Österreich-Partei (ÖP)
Ausländer-Halt-Bewegung (AUS)
Wahlwerbende Parteien | Stimmen | Anteil 1983 | ± | Mandate 1983 | ± |
---|---|---|---|---|---|
SPÖ | 2.312.529 | 47,6% | -3,4% | 90 | -5 |
ÖVP | 2.097.808 | 43,2% | +1,3% | 81 | +4 |
FPÖ | 241.789 | 4,98% | -1,08% | 12 | +1 |
Die SPÖ verlor die absolute Mehrheit, die ÖVP legte zu und die Freiheitlichen verloren. Mit 4,98 Prozent schafften sie knapp den Wiedereinzug in das Parlament. Die grüne Bewegung, die erstmals antrat, konnte 1983 noch nicht in den Nationalrat einziehen, zumal eine eher bürgerlich orientierte Liste, und einer links-orientierte Liste quasi gegeneinander kandidierten.
Regierungsbildung
Die SPÖ verlor die absolute Mehrheit, und war gezwungen, in einer Koalitionsregierung zu gehen. Nach der Übernahme der Partei durch Fred Sinowatz bildet die SPÖ eine Regierung gemeinsam mit den Freiheitlichen, FPÖ-Vizekanzler wurde Norbert Steger. Die FPÖ hatte jedoch ihr historisch schlechtestes Wahlergebnis eingefahren, daher war die Regierungsbeteiligung innerparteilich umstritten und führte in späterer Folge zu Spannungen.