Nationalratswahl 1959
Bei der Nationalratswahl am 10. Mai 1959 trat erstmals Friedrich Peter als Spitzenkandidat der FPÖ an. Er konnte für die Freiheitlichen 7,7 Prozent erreichen, was einen Zuwachs von 1,18 Prozentpunkten bedeutete, umgerechnet in Mandaten erzielte man 8 Sitze im Parlament, was einem Zuwachs von 2 Mandaten entsprach.
Die SPÖ unter Bruno Pittermann wurde zwar stimmenstärkste Partei, die ÖVP mit Bundeskanzler Julius Raab konnte aber ob der Wahlarithmetik ein Mandat mehr als die SPÖ erzielen. Die KPÖ schied aus dem Nationalrat aus.
Kurzbeschreibung des Wahlkampfes
Friedrich Peter, der 1958 zum Bundesparteiobmann der FPÖ gewählt worden war, trat 1959 erstmals als Spitzenkandidat der Freiheitlichen zu Nationalratswahl an. Seine Ära der Obmannschaft sollte nahezu zwei Jahrzehnte andauern, und die FPÖ nachhaltig als sogenannte „Honoratiorenpartei“ prägen – was bedeutet, dass die FPÖ bis zur Ära Haider zwar nur eine Kleinpartei im Nationalrat mit entsprechend wenigen Abgeordneten war, den österreichischen Parlamentarismus in Zeiten der Übermacht von ÖVP und SPÖ jedoch mit höchster Qualität mitprägte.
Wie auch in vielen folgenden Wahlkämpfen setzten die Freiheitlichen genau auf diese Rolle: der schwarz-roten Übermacht Kontrolle gegenüber zu stellen.
Wahlergebnis
Zur Nationalratswahl 1959 kandidierten folgende wahlwerbende Parteien und Listen:
Sozialistische Partei Österreichs (SPÖ)
Österreichische Volkspartei (ÖVP)
Freiheitliche Partei Österreichs (FPÖ)
Kommunisten und Linkssozialisten (KuL)
Bund demokratischer Sozialisten (BDS)
Wahlwerbende Parteien | Stimmen | Anteil 1959 | ± | Mandate 1959 | ± |
---|---|---|---|---|---|
SPÖ | 1.953.935 | 44,8% | +1,8% | 78 | +4 |
ÖVP | 1,928.043 | 44,2% | -1,8% | 79 | -3 |
FPÖ | 336.110 | 7,7% | -1,2% | 8 | +2 |
Regierungsbildung
Die Große Koalition aus ÖVP und SPÖ wurde fortgesetzt, die SPÖ erhielt wegen ihrer Zugewinne ein weiteres Ministerium. Die KPÖ schaffte den Einzug in den Nationalrat nicht mehr.