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Landtags- und Gemeinderatswahl Wien 1973

Bei der vorgezogenen Landtags- und Gemeinderatswahl am 21. Oktober 1973 trat erneut Klubobmann LAbg. Dr. Erwin Hirnschall als Spitzenkandidat für die FPÖ an. Die Freiheitlichen erreichten 8 Prozent der Stimmen, verloren jedoch trotz leichten Stimmenzugewinns einen Sitz. Damit entfielen auf die FPÖ 3 Mandate im Wiener Landtag und Gemeinderat (-1).

Stärkste Kraft wurde die SPÖ unter ihrem neuen Spitzenkandidaten Landeshauptmann und Bürgermeister Mag. Leopold Gratz, die Zugewinne verbuchen und die absolute Stimmen- und Mandatsmehrheit erreichen konnte. Die ÖVP konnte ebenfalls zulegen. Die DFP (Demokratische Fortschrittliche Partei) scheiterte am Wiedereinzug in den Landtag und Gemeinderat.

Kurzbeschreibung des Wahlkampfes

Die Debatte über die Verbauung des Sternwarteparks führte im Frühjahr 1973 zur ersten Wiener Volksbefragung. Rund 57 Prozent Bevölkerung sprachen sich gegen die Verbauung aus. SPÖ-Bürgermeister und Landeshauptmann Felix Slavik, welcher sich für die Verbauung aussprach, zog kurz darauf die Konsequenzen und trat zurück. Leopold Gratz übernahm das Amt des Bürgermeisters und Landeshauptmannes. Der Wiener Landtag und Gemeinderat beschloss seine vorzeitige Auflösung und es wurde im Herbst 1973 eine Neuwahl durchgeführt.

Für die Freiheitlichen trat erneut Klubobmann LAbg. Erwin Hirnschall als Spitzenkandidat zur Wahl an. Die FPÖ positioniert sich klar gegen die Verbauung des Sternwarteparks und setzte in ihrem Wahlprogramm, welches unter dem Motto „Mit Herz und Vernunft“ stand, auf die Themenschwerpunkte Verkehr, Wirtschaft, Senioren, Familie und Einbürgerung. Die Freiheitlichen forderten u.a. den Ausbau der S-Bahn, mehr Geld für Kindergärten, ein sparsameres Wirtschaften mit Steuergeld sowie einen Stopp der „Gastarbeiterinvasion“.

Ein Auszug aus den affichierten Werbesprüchen auf den Wahlplakaten der FPÖ-Wien zur Landtags- und Gemeinderatswahl:

„Mit Herz und Vernunft“

„FÜR UNSER WIEN – FPÖ“

„DIE VERSCHANDELN WIEN (SPÖ) – DIE SPIELEN MIT (ÖVP) – DIE WEHREN SICH (FPÖ)“

„WÄHRING antwortet Slavik: NEIN zur Verbauung des Sternwarteparks“

„MORD am Sternwartepark – Wir protestieren! FPÖ“

„Rettet Wiens grüne Inseln“

„Damit unsere Stadt wieder Zukunft hat“

„ROTE PASCHAS – SCHWARZE DIENER – UND DIE ZECHE ZAHL´N DIE WIENER“

Wahlmaterial

Wahlergebnis

Zur Landtags- und Gemeinderatswahl 1973 kandidierten folgende wahlwerbende Parteien und Listen:

Sozialistische Partei Österreichs (SPÖ)
Österreichische Volkspartei (ÖVP)
Freiheitliche Partei Österreichs (FPÖ)
Kommunistische Partei Österreichs (KPÖ)
Demokratische Fortschrittliche Partei (DFP)
Europäische Föderalistische Partei (EFP)

 

Den Einzug in den Landtag und Gemeinderat schafften folgende Parteien:

Wahlwerbende ParteienStimmenAnteil 1973±Mandate 1973±
SPÖ570.96060,14%  +3,23%66 +3
ÖVP278.28829,31%  +1,54%31 +1
FPÖ  72.921  7,68%  +0,43% 3  -1

Regierungsbildung

Die SPÖ hatte sowohl im Landtag und Gemeinderat als auch in der Landesregierung weiterhin die Mehrheit. Leopold Gratz bildete eine Alleinregierung. Auf Grund des Proporzsystems erhielt die ÖVP vier Nichtamtsführende Stadträte.

FPÖ-Spitzenkandidat Erwin Hirnschall wurde erneut zum Klubobmann des Freiheitlichen Rathausklubs gewählt.

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