Landtagswahl Vorarlberg 1994
Bei der Landtagswahl am 18. September 1994 trat Landesparteiobmann Landesrat Hubert Gorbach als Spitzenkandidat für die FPÖ an. Die Freiheitlichen erzielten mit 18 Prozent der Stimmen (einem Plus von 2 Prozent) erstmals den zweiten Platz bei einer Vorarlberger Landtagswahl. Das entsprach 7 Mandaten, einem Plus von 1 Sitz.
Stärkste Kraft wurde die ÖVP unter Landeshauptmann Dr. Martin Purtscher, die trotz leichter Stimmenverluste ihre absolute Mandatsmehrheit verteidigen konnte. Die SPÖ musste herbe Verluste verbuchen und fiel erstmals auf den dritten Platz hinter die Freiheitlichen zurück. Die Grünen konnten zulegen.
Kurzbeschreibung des Wahlkampfes
Nach fünfjähriger Gesetzgebungsperiode wurde im September 1994 ein neuer Landtag gewählt. Für die Freiheitlichen fungierte dabei Landesparteiobmann Landesrat Hubert Gorbach als Spitzenkandidat.
Die FPÖ setzte in ihrem Wahlprogramm, welches unter dem Motto „Die Farbe der Zukunft“ stand, auf die Themenschwerpunkte Privilegien, EU, Familie, Sicherheit, Wirtschaft, Föderalismus, Schule & Bildung, Kultur, Umwelt und Sport. Die Freiheitlichen forderten u.a. den Abbau von Privilegien, vor allem beim Landesunternehmen VKW, eine Neuregelung des Bezügerechtes und die Abschaffung von Abfertigungen für Politiker, steuerliche Erleichterungen für Familien, die Umsetzung der Forderungen aus dem Volksbegehren „Österreich zuerst“, die Umsetzung des FPÖ-Wirtschaftskonzepts, eine Stärkung der Länderrechte, eine Reform des Bundesrats zu einer „echten“ Länderkammer, die Entpolitisierung und Föderalisierung im Bereich der Schulverwaltung, eine Ökologisierung des Steuersystems, sowie die Einrichtung eines „Hauses des Sports“ zur Unterstützung der Sportvereine des Landes Vorarlberg.
Ein Auszug aus den affichierten Werbesprüchen auf den Wahlplakaten der FPÖ-Vorarlberg zur Landtagswahl:
„DIE FARBE DER ZUKUNFT“
„Schwarz sehen? Rot ärgern? Grün bleiben? Oder…Blau wählen!“
„An alle Farben in Vorarlberg! Blau ist die Farbe der Zukunft!“
Wahlergebnis
Zur Landtagswahl 1994 kandidierten folgende wahlwerbende Parteien und Listen:
Österreichische Volkspartei (ÖVP)
Sozialdemokratische Partei Österreichs (SPÖ)
Freiheitliche Partei Österreichs (FPÖ)
Die Grüne Alternative Vorarlberg (GRÜNE)
Liberales Forum (LIF)
Grüne Bürgerliste (GBL)
Christliche Wählergemeinschaft (CWG)
Liste Georg Fritz (Frizz)
Wahlplattform Vorarlberg (WPV)
Den Einzug in den Landtag schafften folgende Parteien:
Wahlwerbende Parteien | Stimmen | Anteil 1994 | ± | Mandate 1994 | ± |
---|---|---|---|---|---|
ÖVP | 92.626 | 49,95% | -1,09% | 20 | +/-0 |
FPÖ | 34.104 | 18,39% | +2,27% | 7 | +1 |
SPÖ | 30.123 | 16,24% | -5,05% | 6 | -2 |
GRÜNE | 14.385 | 7,76% | +2,58% | 3 | +1 |
Regierungsbildung
Nach der Wahl entschied sich Landeshauptmann Martin Purtscher (ÖVP) trotz absoluter Mehrheit für die Fortsetzung der Koalition mit den Freiheitlichen. Diese waren mit einem Mitglied in der Landesregierung vertreten. Hubert Gorbach wurde Landesrat für Maschinenwesen, Elektrotechnik, Seilbahn- und Aufzugstechnik, Abfallwirtschaft, Straßenbau, Hochbau, Wasser- und Landwirtschaftsbau.