Landtagswahl Vorarlberg 1989
Bei der Landtagswahl am 8. Oktober 1989 traten Landesparteiobmann Landesrat Hans-Dieter Grabher und Landesparteiobmann-Stellvertreter Hubert Gorbach im Duett als Spitzenkandidaten für die FPÖ an. Die Freiheitlichen konnten starke Zugewinne verzeichnen und erreichten 16 Prozent der Stimmen, was ein Plus von 5 Prozent bedeutete, sowie 6 Mandate (+3) im Vorarlberger Landtag.
Stärkste Kraft wurde die ÖVP unter Landeshauptmann Dr. Martin Purtscher, die ihre absolute Stimmen- und Mandatsmehrheit halten konnte. Die SPÖ musste Verluste verbuchen. Die Grünen kandidierten diesmal als eigenständige Partei und zogen als „Grüne Alternative Vorarlberg“ in den Landtag ein.
Kurzbeschreibung des Wahlkampfes
Nach fünfjähriger Gesetzgebungsperiode wurde im Herbst 1989 ein neuer Landtag gewählt. Für die Vorarlberger Freiheitlichen fungierten dabei Landesparteiobmann Landesrat Hans-Dieter Grabher und sein Stellvertreter Hubert Gorbach im Duett als Spitzenkandidaten. Die Wahl eines Spitzenduos sollte auf der einen Seite mit Grabher die kompetente Regierungspartei und auf der anderen Seite mit Gorbach die politische Erneuerung und das „kantigere Profil“ der Freiheitlichen verdeutlichen.
Die FPÖ setzte in ihrem Wahlprogramm, welches unter dem Motto „Vorarlberg politisch erneuern“ stand, auf die Themenschwerpunkte Privilegien, Wirtschaft und Bildung. Die Freiheitlichen forderten u.a. eine objektivere Postenvergabe, eine wahlweise Fünftagewoche in der Schule sowie flexible Ladenöffnungszeiten.
Ein Auszug aus den affichierten Werbesprüchen auf den Wahlplakaten der FPÖ-Vorarlberg zur Landtagswahl:
„Vorarlberg politisch erneuern“
„Vorarlberg kann nur gewinnen“
„Die FPÖ VORARLBERG: Alles spricht für uns.“
„Quo vadis, Martin?“
„Weg vom Zwang.“
„Unbürokratisch ist freiheitlich.“
„Durchstarten ist freiheitlich.“
„Abheben ist freiheitlich.“
Wahlergebnis
Zur Landtagswahl 1989 kandidierten folgende wahlwerbende Parteien und Listen:
Österreichische Volkspartei (ÖVP)
Sozialistische Partei Österreichs (SPÖ)
Freiheitliche Partei Österreichs (FPÖ)
Grüne Alternative Vorarlberg (GAV)
Die Grünen Vorarlbergs (DGV)
Liste „Georg Fritz“ (FRITZ)
Kommunistische Partei Österreichs (KPÖ)
Den Einzug in den Landtag schafften folgende Parteien:
Wahlwerbende Parteien | Stimmen | Anteil 1989 | ± | Mandate 1989 | ± |
---|---|---|---|---|---|
ÖVP | 90.903 | 51,04% | -0,60% | 20 | +/-0 |
SPÖ | 37.919 | 21,29% | -2,69% | 8 | -1 |
FPÖ | 28.707 | 16,12% | +5,63% | 6 | +3 |
GAV | 9.234 | 5,18% | +5,18% | 2 | +2 |
Regierungsbildung
Nach der Wahl entschied sich Landeshauptmann Martin Purtscher (ÖVP) trotz absoluter Mehrheit für die Fortsetzung der Koalition mit den Freiheitlichen. Diese waren weiterhin mit einem Mitglied in der Landesregierung vertreten. Hans-Dieter Grabher wurde erneut Landesrat für Raumplanung und Baurecht, Straßenbau, Hochbau, Wasser- und Landwirtschaftsbau. Hubert Gorbach zog als freiheitlicher Abgeordneter in den Vorarlberger Landtag ein.