Landtagswahl Vorarlberg 1974
Bei der Landtagswahl am 20. Oktober 1974 trat Landesparteiobmann Landesrat Hans Sperger als Spitzenkandidat für die FPÖ an. Die Freiheitlichen mussten starke Verluste verzeichnen und erreichten 14 Prozent der Stimmen (ein Minus von 7 Prozentpunkten). Das entsprach 4 Mandaten im Vorarlberger Landtag
(-3).
Stärkste Kraft wurde die ÖVP unter Landeshauptmann Dr. Herbert Keßler, die Zugewinne verzeichnen konnte. Die SPÖ konnte ihr Ergebnis aus dem Jahr 1969 halten und gewann auch 1 Mandat hinzu.
Kurzbeschreibung des Wahlkampfes
Nach fünfjähriger Gesetzgebungsperiode wurde im Herbst 1974 in Vorarlberg ein neuer Landtag gewählt. Für die FPÖ fungierte dabei Landesparteiobmann Landesrat Hans Sperger als Spitzenkandidat.
Die Freiheitlichen setzten in ihrem Wahlprogramm auf die Themenschwerpunkte Demokratie, Familie, Arbeit, Bürokratie und Umwelt. Die FPÖ forderte u.a. den Ausbau der direkten Demokratie, mehr Unterstützung für Vorarlberger Familien, einen Bürokratieabbau, eine objektive Verwaltung, sowie Maßnahmen für den Umweltschutz.
Wahlergebnis
Zur Landtagswahl 1974 kandidierten folgende wahlwerbende Parteien und Listen:
Österreichische Volkspartei (ÖVP)
Sozialistische Partei Österreichs (SPÖ)
Freiheitliche Partei Österreichs (FPÖ)
Kommunistische Partei Österreichs (KPÖ)
Österreichische Demokratische Union (ÖDU)
Soziale Gerechtigkeitspartei (SGP)
Den Einzug in den Landtag schafften folgende Parteien:
Wahlwerbende Parteien | Stimmen | Anteil 1974 | ± | Mandate 1974 | ± |
---|---|---|---|---|---|
ÖVP | 83.571 | 56,94% | +6,90% | 22 | +2 |
SPÖ | 40.498 | 27,59% | -0,14% | 10 | +1 |
FPÖ | 20.333 | 13,85% | -7,11% | 4 | -3 |
Regierungsbildung
Die ÖVP hatte sowohl im Landtag als auch in der Landesregierung die absolute Mehrheit. Da die sich SPÖ in der Legislaturperiode 1969 bis 1974 als „Bereichsopposition“ profilieren wollte, - sie war Teil der Landesregierung, nahm aber auch im Landtag gleichzeitig die Oppositionsrolle ein, - entschied sich Landeshauptmann Herbert Keßler, die Allparteienregierung nicht weiter fortzusetzen und nur eine Koalition mit der FPÖ zu bilden. Diese war somit weiterhin mit einem Landesrat in der Landesregierung vertreten.
FPÖ-Landesparteiobmann Hans Sperger wurde erneut Landesrat für Wasserbau, Wasserversorgungsanlagen, Kanalisation und Abwasserreinigung.