Landtagswahl Vorarlberg 1964
Bei der Landtagswahl am 18. Oktober 1964 trat Landtagsabgeordneter Bürgermeister Robert Bösch als Spitzenkandidat für die FPÖ an. Die Freiheitlichen konnten Zugewinne verzeichnen und erreichten 16 Prozent der Stimmen (ein Plus von 1 Prozentpunkt). Das entsprach 6 Mandaten im Vorarlberger Landtag (+1).
Stärkste Kraft wurde die ÖVP unter Landeshauptmann Ulrich Ilg, die trotz Verlusten die absolute Mandatsmehrheit halten konnte. Die SPÖ konnte leichte Stimmenzugewinne verbuchen.
Kurzbeschreibung des Wahlkampfes
Nach fünfjähriger Gesetzgebungsperiode wurde im Herbst 1964 in Vorarlberg ein neuer Landtag gewählt. Für die FPÖ fungierte dabei der Lustenauer Bürgermeister und Landtagsabgeordnete Robert Bösch als Spitzenkandidat.
Die Freiheitlichen setzten in ihrem Wahlprogramm, welches unter dem Motto „Vorarlberg – fortschrittlich – freiheitlich“ stand, auf die Themenschwerpunkte Kontrolle, Verwaltung, Arbeit und Umwelt. Die FPÖ forderte u.a. eine objektive Vergabe von Posten, einen Bürokratieabbau, die Sicherung von Arbeitsplätzen sowie einen echten Umwelt- und Naturschutz.
Ein Auszug aus den affichierten Werbesprüchen auf den Wahlplakaten der FPÖ-Vorarlberg zur Landtagswahl:
„Vorarlberg – fortschrittlich – freiheitlich“
„Unser Mann Robert Bösch – fortschrittlich – freiheitlich“
„…nicht mehr im Kreis gehen…wähl FPÖ Liste 3“
Wahlergebnis
Zur Landtagswahl 1964 kandidierten folgende wahlwerbende Parteien und Listen:
Österreichische Volkspartei (ÖVP)
Sozialistische Partei Österreichs (SPÖ)
Freiheitliche Partei Österreichs (FPÖ)
Kommunistische Partei Österreichs (KPÖ)
Den Einzug in den Landtag schafften folgende Parteien:
Wahlwerbende Parteien | Stimmen | Anteil 1964 | ± | Mandate 1964 | ± |
---|---|---|---|---|---|
ÖVP | 69.321 | 53,46% | -1,27% | 20 | -1 |
SPÖ | 38.302 | 29,54% | +0,23% | 10 | +/-0 |
FPÖ | 20.480 | 15,79% | +0,87% | 6 | +1 |
Regierungsbildung
Die ÖVP hatte sowohl im Landtag als auch in der Landesregierung die absolute Mehrheit. Landeshauptmann Ulrich Ilg kündigte bereits vor der Wahl an, nicht mehr für das Amt des Vorarlberger Landeshauptmannes kandidieren zu wollen und schlug Herbert Keßler als seinen Nachfolger vor. Dieser bildete, genau wie sein Vorgänger, eine Konzentrationsregierung (Allparteienregierung) mit SPÖ und FPÖ. Beide waren mit jeweils einem Landesrat in der Landesregierung vertreten.
FPÖ-Spitzenkandidat Robert Bösch zog erneut als Abgeordneter in den Vorarlberger Landtag ein. Freiheitlicher Landesrat für Wasserbau wurde Elwin Blum.