Landtagswahl Tirol 2008
Bei der Landtagswahl am 8. Juni 2008 trat erstmals Landesparteiobmann NAbg. Mag. Gerald Hauser als Spitzenkandidat für die FPÖ an. Die Freiheitlichen erreichten 12 Prozent der Stimmen, was ein Plus von 4 Prozent bedeutete, sowie 4 Mandate (+2) im Tiroler Landtag.
Stärkste Kraft wurde die ÖVP unter Landeshauptmann DDr. Herwig van Staa, die allerdings starke Verluste verzeichnen musste und die absolute Mandatsmehrheit im Landtag verlor. Die SPÖ und die Grünen mussten ebenfalls Verluste hinnehmen. Erstmals zog die neugegründete Liste Fritz Dinkhauser in den Landtag ein und erreichte den zweiten Platz.
Kurzbeschreibung des Wahlkampfes
Nach fünfjähriger Gesetzgebungsperiode wurde im Juni 2008 ein neuer Landtag gewählt. Spitzenkandidat für diese Landtagswahl war erstmals NAbg. Gerald Hauser, der seit 2004 als Landesparteiobmann der FPÖ-Tirol fungierte.
Die Freiheitlichen setzten in ihrem Wahlprogramm, welches unter dem Motto „Tirol die Treue“ stand, auf die Themenschwerpunkte Sicherheit, Soziales, Familie, Gesundheit, Wohnen und Kontrolle. Die FPÖ forderte u.a. einen Stopp für unkontrollierte Zuwanderung, die Abschiebung straffälliger Asylwerber, ein Bauverbot für Moscheen und Minarette, eine stärkere Bekämpfung der Armut in Tirol, die Stärkung der Familien, ein Bekenntnis zur österreichischen Leitkultur, Begleitmaßnahmen zum Brennerbasistunnel, den Ausbau der direkten Demokratie, sowie stärkere Kontrollrechte für den Landesrechnungshof. Als Wahlziel wurde das Erreichen eines zweistelligen Ergebnisses definiert.
Ein Auszug aus den affichierten Werbesprüchen auf den Wahlplakaten der FPÖ-Tirol zur Landtagswahl:
„860 Mio. Euro/Jahr – ein Wahnsinn! – Europameister im EU-Beitragszahlen“
„Das sagen nur wir: Patriotismus statt Islamismus“
„Heimatliebe heißt: Glockenklang statt Muezzingesang“
„Das sagen nur wir: Tirol-Vertreter statt EU-Verräter“
„Soziales Gewissen heißt: Soziale Sicherheit für unsere Leut“
„Tirol die Treue“
„18.500 € monatlich für TIWAG-Beratung? – Billigerer Strom statt ÖVP-Streiter-Million“
„Das sagen nur wir: Unser Land für unsere Kinder“
„Das Spiel ist aus: Gute Nacht der ÖVP-Allmacht“
Wahlergebnis
Zur Landtagswahl 2008 kandidierten folgende wahlwerbende Parteien und Listen:
Tiroler Volkspartei – Herwig van Staa (ÖVP)
Sozialdemokratische Partei Österreichs – Tirol – Hannes Gschwentner (SPÖ)
Die Grünen – Die Grüne Alternative Tirol (GRÜNE)
Freiheitliche Partei Österreichs – die Tiroler Freiheitlichen (FPÖ)
Jugendpolitische Liste mit der kommunistischen Jugend (KPÖ)
Die Christen (DC)
Liste Fritz Dinkhauser – Bürgerforum Tirol (FRITZ)
Den Einzug in den Landtag schafften folgende Parteien:
| Wahlwerbende Parteien | Stimmen | Anteil 2008 | ± | Mandate 2008 | ± |
|---|---|---|---|---|---|
| ÖVP | 136.401 | 40,50% | -9,39% | 16 | -4 |
| FRITZ | 61.795 | 18,35% | +18,35% | 7 | +7 |
| SPÖ | 52.066 | 15,46% | -10,39% | 5 | -4 |
| FPÖ | 41.788 | 12,41% | +4,44% | 4 | +2 |
| GRÜNE | 36.136 | 10,73% | -4,86% | 4 | -1 |
Regierungsbildung
Nach der Wahlniederlage für die ÖVP gab Landeshauptmann Herwig van Staa seinen Rücktritt bekannt. Die ÖVP entschied sich für Verhandlungen mit der SPÖ. In der Folge wurde die schwarz-rote Koalition in Tirol mit Günther Platter (ÖVP) als Landeshauptmann und Hannes Gschwentner (SPÖ) als 2. Landeshauptmann-Stellvertreter fortgesetzt.
FPÖ-Landesparteiobmann NAbg. Gerald Hauser wechselte nach der Wahl vom Nationalrat in den Tiroler Landtag und wurde zum Klubobmann des Freiheitlichen Landtagsklubs gewählt.