Landtagswahl Salzburg 1949
Bei der Landtagswahl am 9. Oktober 1949 trat erstmals die Vorgängerpartei der FPÖ, die Wahlpartei der Unabhängigen (WdU auch VdU „Verband der Unabhängigen) in Salzburg mit dem geschäftsführenden Landesverbandsobmann Major a.D. Florian Groll als Spitzenkandidat zur Wahl an. Die WdU erreichte 18 Prozent der Stimmen. Das entsprach 5 Mandaten im Salzburger Landtag.
Stärkste Kraft wurde die ÖVP unter Landeshauptmann Josef Rehrl, die herbe Verluste verzeichnen musste und die absolute Mehrheit verlor. Die SPÖ verbuchte ebenfalls Verluste. Die KPÖ scheiterte am Wiedereinzug in den Landtag.
Kurzbeschreibung des Wahlkampfes
Am 9. Oktober 1949 wurde in allen Bundesländern der Landtag sowie der Nationalrat neu gewählt. Für die WdU-Salzburg fungierte der geschäftsführende Landesverbandsobmann Florian Groll als Spitzenkandidat.
Die Wahlpartei der Unabhängigen setzte in ihrem Wahlprogramm, welches unter dem Motto „Recht-Sauberkeit-Leistung“ stand, auf die Themenschwerpunkte Proporz, Verwaltung, Arbeit und Steuern. Die WdU forderte u.a. ein Ende der „rot-schwarzen Proporzdiktatur“, eine saubere Verwaltung, gerechte Löhne sowie die Senkung der Steuern.
Wahlergebnis
Zur Landtagswahl 1949 kandidierten folgende wahlwerbende Parteien und Listen:
Österreichische Volkspartei (ÖVP)
Sozialistische Partei Österreichs (SPÖ)
Wahlpartei der Unabhängigen (WdU)
Kommunistische Partei Österreichs (KPÖ)
Demokratische Union Dobretsberger (D.U.)
4. Partei (4.P)
Den Einzug in den Landtag schafften folgende Parteien:
Wahlwerbende Parteien | Stimmen | Anteil 1949 | ± | Mandate 1949 | ± |
---|---|---|---|---|---|
ÖVP | 74.257 | 43,64% | -13,04% | 12 | -3 |
SPÖ | 57.139 | 33,58% | -5,94% | 9 | -1 |
WdU | 31.553 | 18,54% | +18,54% | 5 | +5 |
Regierungsbildung
Die ÖVP verlor die absolute Mehrheit. Nach internen Auseinandersetzungen wurde der bisherige Landeshauptmann Josef Rehrl von Josef Klaus abgelöst. Dieser entschied sich für Verhandlungen mit der SPÖ. In der Folge wurde eine schwarz-rote Landesregierung mit Josef Klaus (ÖVP) als Landeshauptmann und Franz Peyerl (SPÖ) als 1. Landeshauptmann-Stellvertreter gebildet. Auf Grund des Proporzsystems war die Wahlpartei der Unabhängigen (WdU) mit einem Landesrat in der Salzburger Landesregierung vertreten.
WdU-Spitzenkandidat Florian Groll übernahm das Amt des Landesrats ohne Geschäftsbereich sowie die Funktion des Klubobmannes des Landtagsklubs der Unabhängigen.