Landtagswahl Kärnten 1949
Bei der Landtagswahl am 9. Oktober 1949 trat erstmals die Vorgängerpartei der FPÖ, die Wahlpartei der Unabhängigen (WdU) in Kärnten mit Dr. Otto Scrinzi als Spitzenkandidat zur Wahl an. Die WdU erreichte 21 Prozent der Stimmen. Das entsprach 8 Mandaten im Kärntner Landtag.
Stärkste Kraft wurde die SPÖ unter Landeshauptmann Ferdinand Wedenig, die schwere Verluste verzeichnen musste. Die ÖVP und die KPÖ verloren ebenfalls stark.
Kurzbeschreibung des Wahlkampfes
Am 9. Oktober 1949 wurde in allen Bundesländern der Landtag sowie der Nationalrat neu gewählt. Für die WdU-Kärnten fungierte Otto Scrinzi als Spitzenkandidat.
Die Wahlpartei der Unabhängigen setzte in ihrem Wahlprogramm, welches unter dem Motto „Recht-Sauberkeit-Leistung“ stand, auf die Themenschwerpunkte Proporz, Verwaltung, Arbeit und Steuern. Die WdU forderte u.a. ein Ende der „rot-schwarzen Proporzdiktatur“, eine saubere Verwaltung, gerechte Löhne sowie die Senkung der Steuern.
Wahlergebnis
Zur Landtagswahl 1949 kandidierten folgende wahlwerbende Parteien und Listen:
Sozialistische Partei Österreichs (SPÖ)
Österreichische Volkspartei (ÖVP)
Wahlpartei der Unabhängigen (WdU)
Kommunistische Partei Österreichs (KPÖ)
Christliche Volkspartei (CVP)
Demokratische Front des werktätigen Volkes (DFC)
Demokratische Union (DU)
Demokratische Partei Österreichs (DPÖ)
Den Einzug in den Landtag schafften folgende Parteien:
Wahlwerbende Parteien | Stimmen | Anteil 1949 | ± | Mandate 1949 | ± |
---|---|---|---|---|---|
SPÖ | 101.146 | 40,75% | -8,08% | 15 | -3 |
ÖVP | 79.093 | 31,87% | -7,88% | 12 | -2 |
WdU | 51.012 | 20,55% | +20,55% | 8 | +8 |
KPÖ | 9.910 | 3,99% | -4,11% | 1 | -2 |
Regierungsbildung
Da die SPÖ in der Landesregierung die Mehrheit verlor, entschied sich Ferdinand Wedenig für Verhandlungen mit der ÖVP. In der Folge wurde eine rot-schwarze Koalition mit Ferdinand Wedenig (SPÖ) als Landeshauptmann und Hans Ferlitsch (ÖVP) als 1. Landeshauptmann-Stellvertreter gebildet. Auf Grund des Proporzsystems erhielt die WdU einen Landesrat.
WdU-Spitzenkandidat Otto Scrinzi zog als Abgeordneter in den Landtag ein und wurde zum Klubobmann des Landtagsklubs der Unabhängigen gewählt. WdU-Landesrat ohne Geschäftsbereich wurde Abros Lerchbaumer.