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Thema "Bargeld"

Bargeld ist in unserer Gesellschafts- und Wirtschaftsordnung ein fundamentaler Eckpfeiler für die ökonomische und damit individuelle Freiheit des Einzelnen. Nur wer über sein Einkommen und sein Vermögen zu jeder Zeit an jedem Ort selbstständig verfügen kann, ist in der Lage, unabhängig von staatlicher Überwachung und finanziellen Interventionen zu agieren.

Allgemeines zur Thematik

Die Maßnahmen von EU- und anderen supranationalen Institutionen wie Bargeldobergrenzen und Reduzierung von Bankfilialen und Bankomaten deuten in Richtung der Einführung eines digitalen Euro. Die FPÖ hat die sachpolitische Diskussion über die Geldpolitik in Österreich seit Jahrzehnten maßgeblich mitbestimmt: mit dem "Schillingvolksbegehren", der Diskussion zum Euro-Rettungsschirm ESM und Initiativen zu Bestandsschutz und Rückholung der Goldreserven der OeNB. Jetzt setzt sie sich für Erhalt und Schutz des Bargeldes ein.

Publikation zum Thema

Mit der Herausgabe der Publikation "Bargeld und Digitaler Euro - Wohin geht die Reise?", die das Thema unter dem Aspekt der Grund- und Freiheitsrechte und der Verhinderung eines digitalen Überwachungsstaates beleuchtet, leistet das Freiheitliche Bildungsinstitut einen Beitrag dazu, dass der einzelne Bürger grundlegende Informationen erhält, um sich selbst ein Bild über die Gefahren einer möglichen Bargeldabschaffung zu machen.

Sie können das Buchcover direkt anklicken, um zur digitalen Version zu gelangen. Über unsere Publikations-Seite erhalten Sie mehr Informationen und die Möglichkeit, das Buch kostenfrei zu bestellen.

Die Publikation ist in deutscher (2024) und englischer Sprache (2025) verfügbar.

Experten im Portrait

NAbg. Peter Wurm

Peter Wurm ist seit 2013 Nationalratsabgeordneter, seit 2014 FPÖ-Konsumentenschutzsprecher und seit 2017 Vorsitzender des Ausschusses für Konsumentenschutz im Nationalrat.

Mag. Alexander Pichler, MAS

Alexander Pichler ist Jurist, unabhängiger Finanzmarktexperte und Wirtschaftsanalyst. Er ist Vortragender in der Ewachsenenbildung in den Bereichen Wohnrecht, Erbrecht und Konsumentenschutzrecht.

NAbg. Dr. Barbara Kolm

Barbara Kolm ist Präsidentin des Friedrich A.v.Hayek-Instituts Wien, Gründungsdirektorin des Austrian Economics Center und war Vizepräsidentin der Österreichischen Nationalbank. Sie ist Professor für Volkswirtschaftslehre an der Universität Donja Gorica, Montenegro und Mitglied in mehreren Aufsichtsräten.

Josef Binder

Josef Binder ist Geschäftsführer und Eigentümer der Firma Josef & C. Binder Gesellschaft m.b.H., eines mittelständischen Handwerksunternehmens in Wien-Liesing und Initiator des Volksbegehrens "FÜR UNEINGESCHRÄNKTE BARGELDZAHLUNG".

Interview mit NAbg. Dr. Barbara Kolm

(Mai 2025)

Frau Dr. Kolm, Sie sprechen von einer möglichen Einschränkung der Freiheit durch die Einführung des digitalen Euro – Was kann man sich darunter konkret vorstellen?

Ein digitaler Euro wirft berechtigte Fragen zum Schutz der Privatsphäre auf. Anders als bei Bargeld wäre jede Transaktion vollständig nachvollziehbar – was die Grundlage für staatliche Kontrolle über individuelles Zahlungsverhalten und einen Starken Anreiz für Social Engineering schafft. Zudem wäre der digitale Euro programmierbar: So könnten etwa Ablaufdaten festgelegt oder bestimmte Käufe eingeschränkt werden. Solche Eingriffsmöglichkeiten sind nicht nur mit wirtschaftlicher, sondern auch mit persönlicher Freiheit völlig unvereinbar.

Sie warnen davor, dass keine digitale Zentralbankwährung aktuell vor staatlichem Zugriff geschützt ist und es zu Missbrauch kommen kann. Glauben Sie an die Entwicklung eines wirklich vertrauenswürdigen digitalen Euro in naher Zukunft?

Kurzum – nein. Aktuell gibt es weltweit keine digitale Zentralbankwährung, die technisch und rechtlich so ausgestaltet ist, dass ein staatlicher Zugriff ausgeschlossen wäre. Vertrauen entsteht nicht durch Technologie allein, sondern durch klare, überprüfbare Rahmenbedingungen. Grundlegende Fragen zu Datenschutz, Eigentumsrechten und der Rolle des Staates sind ungeklärt, und ein vertrauenswürdiger digitaler Euro ist meiner Einschätzung nach ausgeschlossen.

Sie betonen stets, dass der digitale Euro nicht nur technologisch sicher sein muss, sondern auch politisch unabhängig. Sehen Sie die Unabhängigkeit der Europäischen Zentralbank aktuell ausreichend gewährleistet?
Die Unabhängigkeit der Europäischen Zentralbank ist längst nicht mehr in dem Maß gegeben, wie es ursprünglich vorgesehen war. Staatspolitische Wünsche der EU-Kommission – etwa zur Finanzierung hochverschuldeter Mitgliedstaaten oder zur Einführung von Eurobonds – beeinflussen geldpolitische Entscheidungen der EZB spürbar. Auch die Zinspolitik und die anhaltende Geldmengenausweitung zeigen, dass die EZB längst nicht mehr unabhängig agiert. Vor diesem Hintergrund ist der digitale Euro besonders kritisch zu sehen, er bietet dem Bürger keinerlei erkennbaren Vorteil – wohl aber schafft er neue Risiken.

Auch die soziale Dimension kann thematisiert werden – etwa, dass Menschen ohne digitale Kompetenz vom Zahlungsverkehr ausgeschlossen werden könnten. Was wäre eine Alternative?

Ein funktionierendes Zahlungssystem muss inklusiv sein – auch für Menschen ohne digitale Kompetenz, ohne Smartphone oder Internetzugang. Die einfachste und bewährteste Alternative bleibt daher das Bargeld. Es ist anonym, sofort verfügbar, barrierefrei nutzbar, braucht keine technische Infrastruktur – und funktioniert auch bei Stromausfällen und ist sicher gegenüber Hackerangriffen. Bargeld muss daher als gleichwertige Option dauerhaft erhalten bleiben. Ein Recht auf analoges Leben und Digitalisierung sind kein Widerspruch.

Veranstaltungsreihe "Bargeld und Digitaler Euro - Wohin geht die Reise?"

1    Tirol25. Juli 2023Innsbruck
2    Oberösterreich09. November 2023Lenzing
3    Burgenland15. November 2023Winden am See
4    Steiermark16. November 2023Judenburg
5    Steiermark29. Jänner 2024Graz
6    Salzburg07. Februar 2024Salzburg
7    Salzburg09. Februar 2024Hallein
8    Oberösterreich06. März 2024Ried im Innkreis
9    Niederösterreich07. März 2024Langenlois
10  Niederösterreich14. März 2024Matzendorf
11  Niederösterreich04. April 2024Hausmening
12  Niederösterreich09. April 2024Traismauer
13  Steiermark12. April 2024Voitsberg
14  Niederösterreich15. April 2024Ernstbrunn
15  Kärnten07. Mai 2024Villach
16  Kärnten08. Mai 2024Sachsenburg
17  Steiermark 13. Mai 2024Mürzhofen
18  Tirol04. Juni 2024Tarrenz
19  Tirol05. Juni 2024Wörgl
20  Tirol06. Juni 2024Stumm im Zillertal
21  Wien06. Mai 2025Wien
22  Niederösterreich14. Mai 2025Langenzersdorf
23  Tirol07. Aug. 2025Vomp
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