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15. März 2021

Corona & Gesundheit

COVID-19 aktuell - Gedanken zur Krise

Die Corona-Krise hat viele Aspekte. Die Maßnahmen dagegen sind weltweit sehr umstritten, die Berichterstattungen in den Main-Stream-Medien jedoch sehr einseitig.

Das Freiheitliche Bildungsinstitut betrachtet in dieser Serie die andere Seite und gibt den Unterrepräsentierten eine Stimme.

Die Verbreitung des Coronavirus SARS-CoV-2, des Auslösers von COVID-19 hat die Politik vor eine gewaltige Bewährungsprobe gestellt. Maßgeblich erschwert wurde das Krisenmanagement durch das offenbare Fehlen von Krisenplänen, nicht vorhandene personelle Reserven im Bereich des Krisenmanagements und der Gesundheitsbehörden, sowie durch eine vollkommen unzureichende Datenlage.

Während die ersten Defizite quasi „historisch“ gewachsen sind, liegt die Verantwortung im letzten Bereich – was die Datenlage betrifft - wesentlich in der Verantwortung der aktuellen Entscheidungsträger:  Eine transparente und wissenschaftliche Datenerfassung durch breit angelegte Flächentestungen und Obduktionen von Verstorbenen wurde ebenso unterlassen wie die Bekanntgabe der Genauigkeit der verwendeten Testmethoden. Auch zur tatsächlichen Morbidität und Mortalität des Virus gab es keine validen Daten.

Nachdem die Bundesregierung in der Frühphase keine Grenzkontrollen, Isolierung und PCR-Testung von Einreisenden aus Verbreitungsgebieten wie damals primär China durchgeführt hatte, musste sie wegen des starken Anstiegs der Fälle in Österreich rasch und hart handeln. Besonders problematisch haben sich dabei einerseits die schlechte Datenlage und andererseits das Negativbeispiel Italien/Lombardei ausgewirkt, da dadurch die „Worst-Case“-Modelle vollkommen überzogen waren.

Problematisch war auch der Strategiewechsel der Bundesregierung: Vom ursprünglichen Ziel, die Infektionskurve durch die getroffenen Maßnahmen so weit „abzuflachen“, dass es nicht zu einer Überlastung des österreichischen Gesundheitssystems (vor allem der intensivmedizinischen Kapazitäten) kommt, ist man zu einer Auslöschungsstrategie übergegangen. Ein strategischer Wechsel, der bei einer weltweiten Pandemie und noch ohne Impfstoff kaum Aussicht auf Erfolg hatte. Bis zur Verfügbarkeit einer Schutzimpfung wurden monatelang massive Kontaktbeschränkungen und massive Eingriffe in das alltägliche Leben verordnet, was wesentliche Auswirkungen auf die Gesundheit Gesunder haben musste: Menschen trauten sich nicht mehr zum Arzt, Operationen in Krankenhäusern wurden verschoben, Familienangehörige und Sterbende durften nicht mehr besucht werden, viele durften nicht mehr zur Arbeit gehen, Kinder durften nicht in die Schule, Parks und öffentliche Räum wurden geschlossen  - um nur einige verordnete Maßnahmen zu nennen. Es ist fraglich, ob diese Maßnahme, die über ein Jahr dauerten, der allgemeinen Gesundheit mehr genutzt oder geschadet haben.

Bald nach Lockdown-Beginn hat sich gezeigt, dass die Infektionswelle überschaubar war und eine Überlastung der Behandlungskapazitäten nicht mehr zu erwarten war. Wieviel Prozent der intensivmedizinischen Betten mit echten COVID-19-Patienten belegt waren, drang nicht an die Öffentlichkeit. In den Nachrichten wurde gesagt, Menschen starben „an oder mit Corona“, was zu Verunsicherung und Unverständnis bei der Bevölkerung führte. Geleakte interne Protokolle des Krisenstabs im Bundeskanzleramt und Aussagen von ehemaligen Krisenstab-Mitgliedern legten nahe, dass zwischen tatsächlicher und kommunizierter Gefahr eine Lücke klaffte.

Zugleich wurde eine „Politik der Angst“ etabliert, um der österreichischen Bevölkerung die überzogenen Maßnahmen und Freiheitseinschränkungen verständlich machen. Verfassungswidrige Gesetze und Verordnungen wurden erlassen, Ankündigungen auf unzähligen Pressekonferenzen wurde mehr Beachtung geschenkt als tatsächlich beschlossenen Gesetzen, Geldstrafen und Freiheitsberaubungen, also verpflichtende Quarantäne ohne Widerspruchsrecht wurden zu tausenden verhängt. Gerade die oft unverhältnismäßigen Quarantäneverhängungen wurden großteils ohne entsprechende Abklärung des Infektionsstatus verhängt und trafen damit auch unzählige Personen, die keine Gefährdung für die öffentliche Gesundheit dargestellt haben.

Der viel zu lange und überzogene Lock-Down hat die Infektionswelle zwar wie erwartet abgeschwächt, gleichzeitig aber massive Kollateralschäden angerichtet. Besonders eklatant waren diese im Gesundheitsbereich, wo durch die De-facto-Schließung von Spitälern und Ambulanzen sowie durch den Appell, zu Hause zu bleiben, zehntausende notwendige Behandlungen und Untersuchungen unterblieben sind, wo doch alle Maßnahmen angeblich dem Schutz der Gesundheit gedient haben. Die Aufarbeitung dieses Behandlungsrückstaus beziehungsweise die Folgeschäden und -kosten durch nicht zeitgerecht durchgeführte Behandlungen werden uns noch lange beschäftigen.

Geblieben sind uns auch massiv angestiegene psychische Erkrankungen in allen Altersgruppen, ausgelöst durch die von der Bundesregierung erzeugte „Angst ums Überleben“ für sich selbst und seine Liebsten, durch Vereinsamung aufgrund der Lockdowns, durch fehlende soziale Kontakte, durch mangelnde Bewegung, sowie durch Existenzsorgen, die von der wirtschaftlichen Rezession ausgelöst wurden.

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