Woke
Wie eine moralisierende Minderheit unsere Demokratie bedroht
Verlag: Quadriga
ISBN: 978-3-86995-133-1
Der Begriff WOKE, der von den beiden Autoren dieser empfohlenen Publikation als Titel gewählt wurde, weist eine Begriffsgeschichte auf. Er ist im afroamerikanischen Englisch der 1930-er Jahre entstanden und bedeutete „wachsames“ Bewusstsein gegenüber fehlender sozialer Gerechtigkeit und Rassismus, allen voran gegenüber der afroamerikanischen Bevölkerung. Das Wort WOKE ging mit Kritik an systemischen Machtstrukturen und entsprechenden Forderungen an die Politik einher. Die Begriffsbedeutung änderte sich analog zu seiner Verbreitung im Mainstream ab 2012.
Erst 2021 wurde WOKE in den Duden als Anglizismus aufgenommen und definiert im hohen Maß politisch wach und engagiert gegen Diskriminierung, insbesondere rassistische, sexistische und soziale.
Zana Ramadani und Peter Köpf greifen den Begriff WOKE auf und beschäftigen sich mit dem kulturellen Wandel, der mit dem Begriff einhergeht. Wokeness polarisiert aktuell die Gesellschaft. Die beiden Autoren - eine muslimisch-migrantische Feministin und ein „alter weißer Mann“ laut Buchdeckel-Beschreibung - analysieren detailliert anhand diverser Beispiele, die zum Teil irreal erscheinen, unsere Gesellschaft und zeigen dabei auf, in welchen Bereichen „Wokisten“ allerorts an Einfluss gewinnen.
So geschieht es, dass in den Bereichen Wissenschaft, Wirtschaft, Kultur, Medien oder Parteienlandschaft etc., Minderheiten absolute Toleranz für die von ihnen vertretene Ideologie, die von ihrem moralisch anspruchsvollen und hoch empfindsamen Zeitgeist geprägt ist, vehement einfordern, sich aber gleichzeitig außerordentlich intertolerant gegenüber anderen Denkweisen, Lebenseinstellungen oder Gesinnungen verhalten. Dieser derzeit zu beobachtende soziale Wandel führt zwangsläufig zu einer tiefgründigen Spaltung der Gesellschaft, vor allem deshalb, weil eine moralisierende Minderheit einer Mehrheit ihr ideologisches Korsett in den unterschiedlichsten, auch vielfach persönlichen, Lebensbereichen verordnen möchte.
Der Klappentext beschreibt den Buchinhalt wie folgt:
„Sie halten sich für wissend und klüger als die Mehrheit: die »Aktivisten« der WOKENESS. Ihr Marsch durch die Institutionen verändert die Regeln in Hochschulen, Verwaltung, Medien und Parteien. Im Kampf für immer mehr angebliche Opfergruppen nötigen sie der Mehrheit neue Gesetze auf - ohne demokratische Legitimation.“
Die Autoren kommen zu dem Schluss: Was die WOKEN für eine egalitäre Politik halten, ist eine elitäre. Sie „halten sich für erwacht, um nicht zu sagen: erleuchtet – jedenfalls für wissend. Sie glauben gegen Rassismus und Sexismus, für das Klima und für die Rechte von Minderheiten zu kämpfen. Doch diese Bewegung wird zur Gefahr für unsere Demokratie“. Die Inhaltsdarstellung lautet weiters: „Detailliert arbeiten die Autoren eine zunehmende Radikalisierung der linken Bewegung heraus. Sie zeigen, wie Aktivisten ihre Gegner mit moralischem Druck, Hass und Drohungen einschüchtern. Wer sich wehrt, muss fürchten, den Job zu verlieren sowie psychischer und physischer Gewalt ausgesetzt zu sein. Wenn die Eliten in den Institutionen von Staat und Gesellschaft weiter blind den lauten Minderheiten folgen, wird das Publikum sich von den Institutionen nicht mehr vertreten fühlen, so die Autoren: Unverständnis wird zum Trotz führen, zu Protestwahlen …“
Dieses Buch versteht sich als Warnung: WOKENESS ist toxisch für die Demokratie! Gleichzeitig wollen die Autoren „den Weg zurückweisen – in einen guten Liberalismus mit Werten wie Vernunft, Respekt und Solidarität.“