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19. Jänner 2023

Generation Gleichschritt

Wie das Mitlaufen zum Volkssport wurde

Verlag: Fontis

ISBN:  978-3-03848-260-4

Der renommierte Politikjournalist Ralf Schuler ist Autor des Buches „Generation Gleichschritt: Wie das Mitlaufen zum Volkssport wurde“ und war bis Oktober 2022 - bis es ihm laut Süddeutscher Zeitung „zu bunt“ wurde - Leiter der Parlamentsredaktion des Boulevardblattes Bild. Unter Kritik verließ er die Boulevardzeitung wegen unkritischen Umgangs des Springer-Verlags mit der LGBTQ-Community. Der Verlag  hatte sich derart uneingeschränkt auf die Seite der Bewegung gestellt, dass eine hinterfragende Auseinandersetzung damit auf institutionalisierte Ablehnung stieß.

Laut Interviewaussagen möchte Ralf Schuler niemanden diskriminieren, denn „jeder soll sein Leben diskriminierungsfrei so leben,  wie er möchte“, aber - schon allein aufgrund seiner Erfahrungen in der Jugend zu DDR-Zeiten - begegnet er ideologischen Gesellschaftsentwürfen von Personenbewegungen kritisch, wenn diese mit ihren Sprach- und Schreibvorschriften der Mehrheitsgesellschaft eine Regel diktieren wollen. Konformitätsdruck dieser Art, wenn ein „tonangebendes Milieu vorgibt, wie die Welt zu sehen ist“ und dadurch der einzelnen kritischen Stimme ein „scharfer Wind entgegenbläst“, lehnt er nach eigenen Angaben ab und postuliert: „Freie Meinungsäußerung muss Gegenrede ertragen“.

In seinem Buch setzt sich Ralf Schuler mit der Frage auseinander, wie in einer freien Gesellschaft ein sich selbst organisierter Konformitätsdruck entstehen kann und er widmet sich auch der Frage, die die Süddeutsche Zeitung anlässlich der von Schuler ausgesprochenen Kündigung gestellt hat: "Wird die Bild zu woke"?

Folgendes wurde vom Fontis Verlag zum Buchinhalt angegeben:

„Ganz gleich, ob Ukraine-Krieg, Migration, Umgang mit dem Islam, Europa als Vision, Regenbogenfahne, Corona-Politik oder Meinungsvielfalt im Öffentlichen Rundfunk - es gibt Themen, bei denen die öffentliche Debatte im mentalen Gleichschritt zu marschieren scheint. Ausscheren unerwünscht.

Doch anders als der repressiv erzwungene Gleichschritt bei den inszenierten Aufmärschen im untergegangenen DDR-Sozialismus, organisiert sich der Konformitätsdruck heute unter den Bedingungen einer freien Gesellschaft scheinbar selbst.

Nach welchen Mustern webt sich das politisch korrekte Denken? Warum sprechen in Talkshows immer die gleichen Leute? Warum verbiegen sich Abgeordnete, obwohl ihr Mandat nie unantastbarer war als heute? Warum wird Gegenrede im öffentlichen Diskurs oft nur als legitimierende Garnitur für den vermeintlich ´richtigen´ Weg eingestreut?

´Weil zwei plus zwei vier ist´, sagen die Gleichschrittler. Anders gesagt: Wir haben recht. Folglich kann die Debatte nur aus Ja oder Ja bestehen. Ein fatales Missverständnis, das Menschen an der Demokratie zweifeln lässt und den Kern der Demokratie bedroht: den Wettstreit der Meinungen.“

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