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28. Februar 2022

Die wundersame Geldvermehrung

Staatsverschuldung, Negativzinsen, Inflation

Verlag: Verlag Herder, 1. Auflage

ISBN: 978-3-451-39127-9

Europa ist in den letzten Jahren von einer Krise –- Finanzkrise 2007/2008, Eurokrise, Corona-Krise ab 2020 – zur nächsten geschlittert. Die Staatsschulden und die Geldmenge wuchsen. Zugleich hat die Pandemie zu erheblichen Mangelerscheinungen bei der Güterversorgung geführt. Zur Krisenüberwindung entschied sich die Europäische Zentralbank für Rettungsschirme, Konjunkturpakete und Staatsanleihekäufe. Diese Finanzpolitik ist aber keine Dauerlösung, sondern birgt große Risiken. Wegen des so entstandenen Nachfrageüberhangs droht eine Inflation.

Die Schuldenquoten der Euroländer haben sich bei wichtigen Euroländern zwischen 2008 und 2021 verdoppelt. Im gleichen Zeitraum hat sich die Geldmenge versiebenfacht und die Zinsen sind in den Keller gerauscht. Das belastet nicht nur die Sparvermögen der Kleinsparer. Hinzu kommt nun die Gefahr einer Entwertung des Vermögens durch eine Inflation.

"Kommt die große Inflation?", das ist die entscheidende Frage, mit der sich der Autor Hans-Werner Sinn in seinem neuen Buch »Die wundersame Geldvermehrung« beschäftigt. Er setzt dort an, wo sein Bestseller »Der Corona-Schock« endete: die Finanzierung des Euroraums aus der Druckerpresse hat in der Finanz- und Coronakrise ungeheure Ausmaße angenommen. Es wird für Deutschland und seine Nachbarn immer schwieriger, überhaupt noch einen Weg zwischen der "Zombifizierung" ganzer Wirtschaftszweige und einer Inflation zu finden. Der bekannteste deutschsprachige Ökonom warnt eindringlich vor den Gefahren der massiven Ausweitung der Geldmenge, die aus dem europäischen Traum von gemeinsamen Frieden und Wohlstand einen Albtraum machen könnte.

Der Autor dieser Publikation, Hans-Werner Sinn (geb. 1948), war bis zu seiner Emeritierung 2016, Professor für Volkswirtschaft an der Ludwig-Maximilians-Universität in München, Präsident des ifo Instituts und Direktor des Center for Economic Studies (CES). Er hatte zahlreiche Gastprofessuren im Ausland inne (u.a. Bergen, Stanford, Princeton, Jerusalem). Seit 1989 ist er Honorarprofessor der Universität Wien sowie seit 2016 ständiger Gastprofessor an der Universität Luzern. Sinn war Präsident des Weltverbandes der Finanzwissenschaftler (IIPF) und Vorsitzender des Verbandes der deutschsprachigen Ökonomen (VfS).

Wer Interesse an der EZB-Politik, den aktuellen wirtschaftlichen Entwicklungen und Risken hat, findet in dieser Buchempfehlung verständliche, aber zugleich anspruchsvolle Erläuterungen von Hans-Werner Sinn. Er versteht es analytisch, klar und umfassend die wirtschaftliche Situation und deren Einflussfaktoren darzulegen und sachliche Kritik an der EZB-Politik zu üben. Es gilt die große Inflation zu vermeiden. Dieses Buch leistet seinen Beitrag dazu, indem es den Leser zum Nachdenken bringt und zu einem Umdenken in der Geldpolitik der EZB aufruft.

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