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18. Oktober 2022

Angriff auf die Wissenschaftsfreiheit

Wie die Cancel Culture den Fortschritt bedroht und was wir alle für eine freie Debattenkultur tun können

Verlag: FinanzBuch Verlag

ISBN: ‎ 978-3-95972-651-1

Nach Ansicht der Herausgeber dieser Publikation, Dr. Harald Schulze-Eisentraut und Alexander Ulfig, stellt “Cancel Culture“ eine reale Bedrohung für die Freiheit der Wissenschaft dar. Denn schließlich wird immer häufiger von Denk- und Sprechverboten, Störungen und Verhinderungen von Vorlesungen oder Diskussionen an deutschen Universitäten und Hochschulen berichtet.

Die beiden Herausgeber präsentieren im vorliegenden Buch Beiträge von Wissenschaftlern unterschiedlicher Fächer, die Einschränkungen der Wissenschaftsfreiheit, insbesondere bei Debatten zur Corona-Pandemie, zum Klimawandel, zur Migration und Geschlechterforschung, zum Inhalt haben. Einige Mitwirkende berichten auch von ihren persönlichen Erfahrungen im Zusammenhang mit der Verletzung der Wissenschaftsfreiheit. Darüber hinaus werden im Buch die untersuchten historischen, ideologischen und politischen Faktoren dargelegt, die zur aktuellen Situation geführt haben.

Zunehmend laufen Professoren und Professorinnen Gefahr schon wegen der Äußerung eines “falschen Wortes“ vor ein Gesinnungsgericht gestellt zu werden, denn das politische Schlagwort “Cancel Culture“ geht immer mit den Auseinandersetzungen um „Political Correctness“ einher. Nach derzeit vorherrschenden systemischen Bestrebungen sollen Verhalten, Sprachanwendungen sowie Meinungsäußerungen von Personen oder auch Organisationen, die als diskriminierend qualifiziert werden und somit der “Political Correctnesswidersprechen, den partiellen sozialen Ausschluss zur Konsequenz haben.

Laut Buchbeschreibung

“mehren sich seit Jahren Fälle, in denen Wissenschaftler und Personen aus Politik und öffentlichem Leben, etwa Jörg Baberowski und Martin van Creveld oder Christian Lindner und Wolfgang Thierse, von öffentlichen Vorträgen, Diskussionen oder dem Lehrbetrieb ausgeschlossen werden, weil sie sich nicht konform zur Mehrheitsmeinung oder der Meinung besonders lauter Aktivistengruppen äußern.

Bestimmte Wissenschaftler und ihre Thesen sollen durch Diffamierung aus akademischen Projekten und Debatten ausgeschlossen werden – häufig leider mit Erfolg. Um Repressalien zu vermeiden, üben sich andere Wissenschaftler in vorauseilendem Gehorsam und schränken ihre Arbeit selbst ein.“

Diesen geschilderten Entwicklungen stehen die Autoren kritisch gegenüber. “Cancel Culture birgt nämlich nicht nur die Gefahr der Intoleranz gegenüber Andersdenkenden, sondern bedroht auch die freie Gesellschaft mit ihren wohl erworbenen Grund- und Freiheitsrechten als solche. Daher plädieren die Herausgeber in dieser Publikation für den Erhalt und die Verteidigung der Freiheit der Wissenschaft, die insbesondere die Meinungsäußerungsfreiheit, Freiheit der Rede und Debattenfreiheit zum Inhalt hat. Ihrer Meinung nach hat “Cancel Culture“ in der Wissenschaft nichts zu suchen, denn für sie gibt es ohne Wissenschaftsfreiheit keinen Fortschritt.

Abschließend zur Buchempfehlung sollte auch für die am Thema interessierte Leserschaft nicht unerwähnt bleiben, dass sich 70 Wissenschaftler 2020/21 zum “Netzwerk Wissenschaftsfreiheit e.V.” zwecks Verteidigung der Wissenschaftsfreiheit zusammengeschlossen haben. Maria-Sibylla Lotter, eine Bochumer Philosophin aus dem ersten Leitungsteam, stellte anhand ihrer Beobachtungen fest, dass heutzutage manche Themen weniger als Interessenkonflikte diskutiert werden, sondern viel mehr als Fragen, deren Antwort entweder nur Schwarz oder Weiß ausfällt.

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