Landtags- und Gemeinderatswahl Wien 1987
Bei der vorgezogenen Landtags- und Gemeinderatswahl am 8. November 1987 trat erneut Landespartei- und Klubobmann LAbg. Dr. Erwin Hirnschall als Spitzenkandidat für die FPÖ an. Die Freiheitlichen konnten Zugewinne verzeichnen und erreichten 9 Prozent der Stimmen, was ein Plus von 4 Prozent bedeutete, sowie 8 Mandate (+6) im Wiener Landtag und Gemeinderat.
Stärkste Kraft wurde die SPÖ unter Bürgermeister und Landeshauptmann Dr. Helmut Zilk, die trotz leichter Verluste die absolute Stimmen- und Mandatsmehrheit verteidigen konnte. Herbe Verluste musste die ÖVP verbuchen.
Kurzbeschreibung des Wahlkampfes
Da im regulären Wahljahr 1988 Gedenkfeiern für das Jahr 1938 geplant waren, beschloss der Landtag seine vorzeitige Auflösung und es wurde im November 1987 eine Neuwahl durchgeführt.
Für die FPÖ fungierte dabei erneut Landespartei- und Klubobmann LAbg. Erwin Hirnschall als Spitzenkandidat. Die Freiheitlichen setzten in ihrem Wahlprogramm, welches unter dem Motto „Ein neuer Weg“ stand, auf die Themenschwerpunkte Demokratie, Umwelt, Wirtschaft und Sicherheit. Die FPÖ forderte u.a. eine saubere Verwaltung, ein Ende des Postenschachers, einen Abbau der Privilegien, die Schaffung von Arbeitsplätzen sowie einen Umweltschutz mit Hausverstand. Weiters trat man für ein „demokratisches, sauberes Wien“, eine „lebenswerte Umwelt“, ein „gesundes und geborgenes Leben“, eine „leistungsfähige Wirtschaft“, sowie eine „sichere Stadt“ ein.
Ein Auszug aus den affichierten Werbesprüchen auf den Wahlplakaten der FPÖ-Wien zur Landtags- und Gemeinderatswahl:
„Menschlich handeln“
„Gerecht entscheiden“
„So wird Ihr Stimmzettel zum Denkzettel“
Wahlergebnis
Zur Landtags- und Gemeinderatswahl 1987 kandidierten folgende wahlwerbende Parteien und Listen:
Sozialistische Partei Österreichs (SPÖ)
Österreichische Volkspartei (ÖVP)
Freiheitliche Partei Österreichs (FPÖ)
Grüne Alternative (GRÜNE)
Kommunistische Partei Österreichs (KPÖ)
Vereinte Grüne Österreichs (VGÖ)
Den Einzug in den Landtag und Gemeinderat schafften folgende Parteien:
Wahlwerbende Parteien | Stimmen | Anteil 1987 | ± | Mandate 1987 | ± |
---|---|---|---|---|---|
SPÖ | 383.368 | 54,92% | -0,60% | 62 | +1 |
ÖVP | 198.244 | 28,40% | -6,42% | 30 | -7 |
FPÖ | 67.815 | 9,72% | +4,33% | 8 | +6 |
Regierungsbildung
Da die SPÖ ihre absolute Stimmen- und Mandatsmehrheit verteidigen konnte, bildete Bürgermeister und Landeshauptmann Helmut Zilk erneut eine Alleinregierung. Auf Grund des Proporzsystems erhielt die ÖVP vier Nichtamtsführende Stadträte. Erstmals zog auch die FPÖ mit einem Nichtamtsführenden Stadtrat in die Stadtregierung ein.
Erwin Hirnschall wurde erneut zum Klubobmann des Freiheitlichen Rathausklubs gewählt. Erster freiheitlicher Stadtrat wurde Rainer Pawkowicz.