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Landtags- und Gemeinderatswahl Wien 1978

Bei der Landtags- und Gemeinderatswahl am 8. Oktober 1978 trat erneut Klubobmann LAbg. Dr. Erwin Hirnschall als Spitzenkandidat für die FPÖ an. Die Freiheitlichen mussten Stimmenverluste verzeichnen und erzielten 7 Prozent (ein Minus von 1 Prozentpunkt) und erreichten 3 Mandate (+/-0).

Stärkste Kraft wurde die SPÖ unter Landeshauptmann und Bürgermeister Mag. Leopold Gratz, die trotz Verlusten die absolute Stimmen- und Mandatsmehrheit klar verteidigte. Die ÖVP konnte Zugewinne verbuchen.

Kurzbeschreibung des Wahlkampfes

Nach fünfjähriger Gesetzgebungsperiode wurde im Herbst 1978 in Wien ein neuer Landtag und Gemeinderat gewählt. Für die Freiheitlichen fungierte dabei erneut Klubobmann LAbg. Erwin Hirnschall als Spitzenkandidat.

Die FPÖ setzte in ihrem Wahlprogramm, welches unter dem Motto „ehrlich, initiativ, fortschrittlich“ stand, auf die Themenschwerpunkte Kontrolle, Bürokratie, Verwaltung, Verkehr und Umwelt. Die Freiheitlichen positionierten sich mit Spitzenkandidat Hirnschall als „junge“ und „dynamische“ Kraft und forderten u.a. eine „saubere“ und bürgernahe Verwaltung, ein eigenes Büro für Bürgerinitiativen nach Grazer Vorbild, ein umfassendes Umweltschutzkonzept, Lösungen für die Verkehrsproblematik sowie die Umsetzung des FPÖ-Konzeptes für ein U-Bahn- und S-Bahn-Netz unter Einbeziehung der Vorortelinie. Weiters machte die FPÖ auf die Fehlleistungen der SPÖ-Rathausmehrheit, wie u.a. Bauringskandal, Brückenmisere, Subventionsaffäre und Stadthallenpleite, aufmerksam.

Ein Auszug aus den affichierten Werbesprüchen auf den Wahlplakaten der FPÖ-Wien zur Landtags- und Gemeinderatswahl:

„FPÖ Wien: ehrlich, initiativ, fortschrittlich“

„Mehr Blau bringt mehr Grün in unser Wien.“

„bürgernah statt reaktionär und sozialistisch“

„Nichtwählen stärkt Bürokratie und Misswirtschaft.“

„Verkehrsplanung statt Chaos. Schneller und besser ans Ziel.“

„Brücken schlagen, die halten! Von Wiener zu Wiener.“

Wahlergebnis

Zur Landtags- und Gemeinderatswahl 1978 kandidierten folgende wahlwerbende Parteien und Listen:

Sozialistische Partei Österreichs (SPÖ)
Österreichische Volkspartei (ÖVP)
Freiheitliche Partei Österreichs (FPÖ)
Kommunistische Partei Österreichs (KPÖ)
Wahlgemeinschaft für Bürgerinitiativen und Umweltschutz (WBU)
Kommunistischer Bund (KB)
Nationaldemokratische Partei (NDP)

 

Den Einzug in den Landtag und Gemeinderat schafften folgende Parteien:

Wahlwerbende ParteienStimmenAnteil 1978±Mandate 1978±
SPÖ478.01757,20%   -2,94%62  -4
ÖVP282.23133,77%  +4,46%35 +4
FPÖ  54.225  6,49%   -1,19% 3+/-0

Regierungsbildung

Da die SPÖ ihre absolute Stimmen- und Mandatsmehrheit klar verteidigen konnte, bildete Landeshauptmann und Bürgermeister Leopold Gratz erneut eine Alleinregierung. Auf Grund des Proporzsystems erhielt die ÖVP vier Nichtamtsführende Stadträte.

FPÖ-Spitzenkandidat Erwin Hirnschall wurde zum Klubobmann des Freiheitlichen Rathausklubs sowie erstmals auch zum Vorsitzenden des Kontrollausschusses des Wiener Gemeinderates gewählt.

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