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Landtags- und Gemeinderatswahl Wien 1949

Bei der Landtagswahl am 9. Oktober 1949 trat erstmals die Vorgängerpartei der FPÖ, die Wahlpartei der Unabhängigen (Wahlwerbende Partei des VdU, Verband der Unabhängigen) in Wien mit Karl Wicha als Spitzenkandidat zur Wahl an. Die WdU erreichte 7 Prozent der Stimmen. Das entsprach 6 Mandaten im Wiener Landtag und Gemeinderat.

Stärkste Kraft wurde die SPÖ unter Landeshauptmann und Bürgermeister Dr. h.c. Theodor Körner, die allerdings herbe Verluste verzeichnen musste und die absolute Stimmenmehrheit verlor. Die ÖVP verlor trotz eines Stimmenzugewinns ein Mandat. Die KLS konnte Zugewinne verbuchen.

Kurzbeschreibung des Wahlkampfes

Am 9. Oktober 1949 wurde in allen Bundesländern der Landtag sowie zeitgleich bundesweit der Nationalrat neu gewählt. Für die WdU-Wien fungierte dabei Karl Wicha als Spitzenkandidat.

Die Wahlpartei der Unabhängigen setzte in ihrem Wahlprogramm, welches unter dem Motto „Recht-Sauberkeit-Leistung“ stand, auf die Themenschwerpunkte Proporz, Verwaltung, Arbeit und Steuern. Die WdU forderte u.a. ein Ende der „rot-schwarzen Proporzdiktatur“, eine saubere Verwaltung, gerechte Löhne sowie Senkung der Steuern.

Ein Auszug aus den affichierten Werbesprüchen auf den Wahlplakaten der WdU-Wien zur Landtags- und Gemeinderatswahl:

„Jeder Denkende wählt Wahlpartei der Unabhängigen“

„VdU – Wählt die Wahlpartei der Unabhängigen – Recht/Sauberkeit/Leistung!“

Wahlergebnis

Zur Landtags- und Gemeinderatswahl 1949 kandidierten folgende wahlwerbende Parteien und Listen:

Sozialistische Partei Österreichs (SPÖ)
Österreichische Volkspartei (ÖVP)
Kommunisten und Linkssozialisten (KLS)
Wahlpartei der Unabhängigen (WdU)
Demokratische Union (DU)
4. Partei (4.P)
Patriotische Union (PU)

 

Den Einzug in den Landtag und Gemeinderat schafften folgende Parteien:

Wahlwerbende ParteienStimmenAnteil 1949±Mandate 1949±
SPÖ569.48749,87%   -7,31%52  -6
ÖVP399.07634,94%  +0,03%35  -1
KLS  89.699  7,85%   -0,05% 7 +1
WdU  77.906  6,82%  +6,82% 6 +6

Regierungsbildung

Die SPÖ verlor nach der Wahl knapp die absolute Stimmenmehrheit, konnte jedoch die absolute Mandatsmehrheit halten. Theodor Körner bildete erneut eine Alleinregierung. Auf Grund des Proporzsystems erhielt die ÖVP den 1. Landeshauptmann-Stellvertreter und Vizebürgermeister sowie drei Amtsführende Stadträte.

WdU-Spitzenkandidat Karl Wicha zog als Abgeordneter in den Wiener Landtag und Gemeinderat ein.

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