Landtagswahl Tirol 1999
Bei der Landtagswahl am 7. März 1999 trat Landesparteiobmann MdEP (Mitglied des Europäischen Parlaments) Dr. Franz Linser als Spitzenkandidat für die FPÖ an. Die Freiheitlichen erreichten mit fast 20 Prozent der Stimmen, was ein Plus von 4 Prozent bedeutete, das bisher beste Ergebnis ihrer Geschichte in Tirol. Das entsprach 7 Mandaten (+1) im Tiroler Landtag.
Stärkste Kraft wurde die ÖVP unter Landeshauptmann Dr. Wendelin Weingartner, die allerdings leichte Verluste verzeichnen musste. Die SPÖ konnte sich stabilisieren und ein Mandat hinzugewinnen. Die Grünen mussten Verluste verbuchen.
Kurzbeschreibung des Wahlkampfes
Nach fünfjähriger Gesetzgebungsperiode wurde im März 1999 ein neuer Landtag gewählt. Für die FPÖ fungierte dabei Landesparteiobmann MdEP Franz Linser als Spitzenkandidat.
Die Freiheitlichen setzten in ihrem Wahlprogramm, welches unter dem Motto „Macht braucht Kontrolle“ stand, auf die Themenschwerpunkte Sicherheit, Familie, Arbeit und Transitverkehr. Die FPÖ forderte u.a. die Abschiebung illegaler und straffälliger Migranten, die Einführung eines Kinderbetreuungsschecks, die Sicherung von Arbeitsplätzen sowie Lösungen für die Transitverkehrsproblematik.
Ein Auszug aus den affichierten Werbesprüchen auf den Wahlplakaten der FPÖ-Tirol zur Landtagswahl:
„Macht braucht Kontrolle“
„Dr. Franz Linser: Stark. Eigenständig. Ein Tiroler. Ein neuer Landeshauptmann für Tirol.“
„Einer, der es kann.“
„Zuwanderungsstopp für Tirol!“
„Widerstand gegen die EU – Nein zur Unterinntalmaut!“
„Schluss mit Freunderlwirtschaft und Machtmissbrauch“
„Neue Kraft statt alter Mehrheit!“
Wahlergebnis
Zur Landtagswahl 1999 kandidierten folgende wahlwerbende Parteien und Listen:
Österreichische Volkspartei (ÖVP)
Sozialdemokratische Partei Österreichs (SPÖ)
Freiheitliche Partei Österreichs (FPÖ)
Grüne Alternative Tirol (GRÜNE)
Liberales Forum (LIF)
Kommunistische Partei Österreichs (KPÖ)
Den Einzug in den Landtag schafften folgende Parteien:
Wahlwerbende Parteien | Stimmen | Anteil 1999 | ± | Mandate 1999 | ± |
---|---|---|---|---|---|
ÖVP | 163.970 | 47,22% | -0,08% | 18 | -1 |
SPÖ | 75.585 | 21,77% | +1,93% | 8 | +1 |
FPÖ | 68.108 | 19,62% | +3,48% | 7 | +1 |
GRÜNE | 27.862 | 8,03% | -2,66% | 3 | -1 |
Regierungsbildung
Nachdem 1998 das Proporzsystem in Tirol abgeschafft wurde, musste nach dieser Landtagswahl eine Koalition gebildet werden. ÖVP-Spitzenkandidat Wendelin Weingartner entschied sich für Verhandlungen mit der SPÖ. In der Folge wurde eine schwarz-rote Koalition mit Wendelin Weingartner (ÖVP) als Landeshauptmann und Herbert Prock (SPÖ) als 2. Landeshauptmann-Stellvertreter gebildet.
FPÖ-Spitzenkandidat Franz Linser zog als freiheitlicher Abgeordneter in den Tiroler Landtag ein. Der bisherige Landesrat Johannes Lugger wurde zum Klubobmann des Freiheitlichen Landtagsklubs gewählt.