Landtagswahl Salzburg 1994
Bei der Landtagswahl am 13. März 1994 trat erstmals Landesparteiobmann Landesrat Dr. Karl Schnell als Spitzenkandidat für die FPÖ an. Die Freiheitlichen erreichten 19 Prozent der Stimmen, was ein Plus von 3 Prozent bedeutete, sowie 8 Mandate (+2) im Salzburger Landtag.
Stärkste Kraft wurde die ÖVP unter Landeshauptmann Dr. Hans Katschthaler, die allerdings schwere Verluste verzeichnen musste und die absolute Mehrheit in der Landesregierung verlor. Auch die SPÖ musste starke Verluste verbuchen. Die Grünen konnten zulegen. Das Liberale Forum scheiterte am Einzug in den Landtag.
Kurzbeschreibung des Wahlkampfes
Nach fünfjähriger Gesetzgebungsperiode wurde im März 1994 ein neuer Landtag gewählt. Für die Freiheitlichen fungierte dabei erstmals Landesparteiobmann Landesrat Karl Schnell als Spitzenkandidat.
Die FPÖ setzte in ihrem Wahlprogramm, welches unter dem Motto „Politik mit Herz & Verstand!“ stand, auf die Themenschwerpunkte Kriminalität, Sicherheit, Privilegien, Kontrolle, Verkehr, Umwelt, Arbeit und Wohnen. Die Freiheitlichen forderten u.a. die Abschiebung illegaler und straffälliger Migranten, einen „Stopp der Umweltzerstörung“, ein Ende der Verkehrsschikanen, Parteibuchwirtschaft und der Privilegien, die Sicherung von Arbeitsplätzen sowie die Schaffung von leistbarem Wohnraum.
Ein Auszug aus den affichierten Werbesprüchen auf den Wahlplakaten der FPÖ-Salzburg zur Landtagswahl:
„Jetzt. Mit uns!“
„Politik mit Herz & Verstand!“
„Gemeinsam gegen die Mafia!“
„Unser Land braucht Kontrolle!“
„Man muss Ausländer nicht hassen, um unsere Heimat zu lieben!“
„Unsere Mitbürger zuerst!“
„TRANSIT…nein danke!“
„Ihre Stimme gegen die Mafia!“
„Macht braucht Kontrolle!“
„Mit Proporz und Packelei ist´s nach dieser Wahl vorbei!“
„Unsere Arbeitsplätze zuerst!“
„Unser Rezept gegen die Mafia: Landesrat Dr. Karl Schnell“
Wahlergebnis
Zur Landtagswahl 1994 kandidierten folgende wahlwerbende Parteien und Listen:
Österreichische Volkspartei (ÖVP)
Sozialdemokratische Partei Österreichs (SPÖ)
Freiheitliche Partei Österreichs (FPÖ)
Bürgerliste Salzburg-Land (BL)
Liberales Forum (LIF)
Österreichische Autofahrer- und Bürgerinteressenpartei (ÖABP)
Den Einzug in den Landtag schafften folgende Parteien:
Wahlwerbende Parteien | Stimmen | Anteil 1994 | ± | Mandate 1994 | ± |
---|---|---|---|---|---|
ÖVP | 98.676 | 38,60% | -5,37% | 14 | -2 |
SPÖ | 69.146 | 27,05% | -4,20% | 11 | -1 |
FPÖ | 49.827 | 19,49% | +3,12% | 8 | +2 |
BL | 18.590 | 7,27% | +1,12% | 3 | +1 |
Regierungsbildung
Die ÖVP verlor nach der Wahl die Mehrheit in der Landesregierung. Hans Katschthaler entschied sich für Verhandlungen mit der SPÖ. In der Folge wurde eine schwarz-rote Koalition mit Hans Katschthaler (ÖVP) als Landeshauptmann und Gerhard Buchleitner (SPÖ) als Landeshauptmann-Stellvertreter gebildet. Auf Grund des Proporzsystems erhielt die SPÖ neben dem Landeshauptmann-Stellvertreter, einen weiteren Landesrat. Die FPÖ konnte einen zweiten Sitz hinzugewinnen und war nun mit zwei Landesräten in der Regierung vertreten.
Karl Schnell wurde Landesrat für Bauen, Sozialversicherungsträger, Landesplanung und Raumordnung. Robert Thaller wurde Landesrat für Jagd- und Fischereiwesen, Grundverkehr, Straßenpolizei- und Kraftfahrwesen, Eisenbahn- und Schifffahrtsangelegenheiten, Verkehrssicherheit und Naturschutz.