Landtagswahl Oberösterreich 1997
Bei der Landtagswahl am 05. Oktober 1997 trat erneut Landesparteiobmann Landesrat Dr. Hans Achatz als Spitzenkandidat für die FPÖ an. Die Freiheitlichen erreichten 20 Prozent der Stimmen, was ein Plus von 3 Prozent bedeutete, sowie 12 Mandate (+1) im Oberösterreichischen Landtag.
Stärkste Kraft wurde die ÖVP unter Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer, die allerdings Verluste verzeichnen musste und die Mehrheit in der Landesregierung verlor. Die SPÖ verlor ebenfalls stark. Erstmals zogen die Grünen in den Landtag ein.
Kurzbeschreibung des Wahlkampfes
Nach sechsjähriger Gesetzgebungsperiode wurde im Herbst 1997 ein neuer Landtag gewählt. Für die Freiheitlichen fungierte dabei erneut Landesparteiobmann Landesrat Hans Achatz als Spitzenkandidat.
Die FPÖ setzte in ihrem Wahlprogramm auf die Themenschwerpunkte Privilegien, Soziales, Arbeit, Wohnen, Kinder, Verkehr, Sicherheit und Zuwanderung. Die Freiheitlichen forderten u.a. einen Privilegienstopp, ein Ende der Parteibuchwirtschaft, die Einführung einer Fernpendler-Beihilfe, eine Arbeitsplatzsicherung in der Landwirtschaft, härtere Strafen für Kinderschänder, die Einführung eines Bildungsschecks und Wohnbauschecks, den Fertigbau der Mühlkreisautobahn, die Senkung der Lohnnebenkosten, Gebühren und Tarife sowie die Abschiebung illegaler und straffälliger Migranten.
Ein Auszug aus den affichierten Werbesprüchen auf den Wahlplakaten der FPÖ-Oberösterreich zur Landtagswahl:
„ZWEI, DIE BEWEGEN: HANS ACHATZ, JÖRG HAIDER“
„Schützt vor Rot & Schwarz, weil´s um Euch geht!“
„Weil´s um Euch geht“
Wahlergebnis
Zur Landtagswahl 1997 kandidierten folgende wahlwerbende Parteien und Listen:
Österreichische Volkspartei (ÖVP)
Sozialdemokratische Partei Österreichs (SPÖ)
Freiheitliche Partei Österreichs (FPÖ)
Die Grünen – Die Grüne Alternative (GRÜNE)
Liberales Forum (LIF)
Neutrale (Neutrale)
Christliche Wählergemeinschaft (CWG)
Kommunistische Partei Österreichs (KPÖ)
Freie Demokratische Partei (FDP)
Österreichische Naturgesetzpartei (ÖNP)
Den Einzug in den Landtag schafften folgende Parteien:
Wahlwerbende Parteien | Stimmen | Anteil 1997 | ± | Mandate 1997 | ± |
---|---|---|---|---|---|
ÖVP | 328.095 | 42,69% | -2,51% | 25 | -1 |
SPÖ | 207.781 | 27,03% | -4,38% | 16 | -3 |
FPÖ | 158.555 | 20,63% | +2,90% | 12 | +1 |
GRÜNE | 44.435 | 5,78% | +2,72% | 3 | +3 |
Regierungsbildung
Die ÖVP verlor nach der Wahl die Mehrheit in der Landesregierung. Josef Pühringer entschied sich für Verhandlungen mit der SPÖ. In der Folge wurde eine schwarz-rote Koalition mit Josef Pühringer (ÖVP) als Landeshauptmann und Erich Haider (SPÖ) als Landeshauptmann-Stellvertreter gebildet. Auf Grund des Proporzsystems erhielt die SPÖ, neben dem Landeshauptmann-Stellvertreter, zwei weitere Landesräte. Die FPÖ konnte einen weiteren Sitz hinzugewinnen und war nun mit zwei Landesräten in der Regierung vertreten.
Hans Achatz wurde Landesrat für Sparkassen, Veterinärdienst, Veterinärrecht, Wasserrecht und Wasserwirtschaft. Ursula Haubner wurde Landesrätin für Personenstandswesen, Preisbestimmung und Preisüberwachung, Sanitätsdienst, Lebensmittelaufsicht, Umweltakademie, Umweltrecht sowie Umweltschutz.