Landtagswahl Oberösterreich 1967
Bei der Landtagswahl am 22. Oktober 1967 trat Landtagsabgeordneter Dr. Walter Bauer als Spitzenkandidat für die FPÖ an. Die Freiheitlichen mussten Verluste verzeichnen und erzielten 8 Prozent (ein Minus von 2 Prozentpunkten) und erreichten 2 Mandate (-2).
Stärkste Kraft wurde die SPÖ, die erstmals in Oberösterreich die ÖVP stimmenmäßig überholen konnte, die Verluste verbuchen musste. Beide Parteien waren nach der Wahl mit dem selben Mandatsstand im Landtag vertreten.
Kurzbeschreibung des Wahlkampfes
Nach sechsjähriger Gesetzgebungsperiode wurde im Herbst 1967 in Oberösterreich ein neuer Landtag gewählt. Für die FPÖ fungierte dabei Landtagsabgeordneter Walter Bauer als Spitzenkandidat. Die Freiheitlichen setzten in ihrem Wahlprogramm, welches unter dem Motto „hart – sachlich – freiheitlich“ stand, auf die Themenschwerpunkte Europa, Wirtschaft, Soziales, Land- und Forstwirtschaft, Verkehr, Schule & Kultur sowie Jugend & Familie.
Die FPÖ forderte u.a. die Sicherstellung gleicher Wettbewerbsbedingungen für die Privatwirtschaft und die verstaatlichten Unternehmungen, die Sicherung der Arbeitsplätze, die Herstellung der weitgehenden Chancengleichheit im Berufsleben, mehr familiengerechte Wohnungen unter zumutbaren Bedingungen, steuerliche Begünstigungen der Überstunden, die Erarbeitung eines umfassenden oberösterreichischen Straßenverkehrsplanes, die Ergänzung des oberösterreichischen Jugendschutzgesetzes durch ein Jugendförderungsgesetz, die Umgestaltung des Bundesrats zu einer echten Länderkammer sowie die Schaffung eines allgemeinen Katastrophenfonds.
Ein Auszug aus den affichierten Werbesprüchen auf den Wahlplakaten der FPÖ-Oberösterreich zur Landtagswahl:
„hart – sachlich – freiheitlich“
„HÄRTE IM PARLAMENT. SACHLICHKEIT IM ARGUMENT. FORTSCHRITT IM LANDTAG.“
Wahlergebnis
Zur Landtagswahl 1967 kandidierten folgende wahlwerbende Parteien und Listen:
Österreichische Volkspartei (ÖVP)
Sozialistische Partei Österreichs (SPÖ)
Freiheitliche Partei Österreichs (FPÖ)
Kommunisten u. Linkssozialisten (KLS)
Demokratisch-Fortschrittliche Partei (DFP)
Den Einzug in den Landtag schafften folgende Parteien:
Wahlwerbende Parteien | Stimmen | Anteil 1967 | ± | Mandate 1967 | ± |
---|---|---|---|---|---|
SPÖ | 307.125 | 45,95% | +6,36% | 23 | +4 |
ÖVP | 302.135 | 45,21% | -3,62% | 23 | -2 |
FPÖ | 49.984 | 7,48% | -2,18% | 2 | -2 |
Regierungsbildung
Die ÖVP verlor im Landtag die absolute Mehrheit und wurde nach der Wahl zweitstärkste Kraft hinter der SPÖ. Dennoch konnte sie, mit Unterstützung der FPÖ, welche die Mehrheit im Landtag sicherte, erneut mit Heinrich Gleißner den Landeshauptmann stellen. Die Freiheitlichen erhielten dafür als drittstärkste Kraft den 2. Landtagspräsidenten. Auf Grund des Proporzsystems erhielt die SPÖ einen Landeshauptmann-Stellvertreter und drei Landesräte.
FPÖ-Spitzenkandidat Walter Bauer zog erneut als Abgeordneter in den Oberösterreichischen Landtag ein. Klubobmann des Freiheitlichen Landtagsklubs und 2. Landtagspräsident wurde Alois Bachinger.