Landtagswahl Oberösterreich 1961
Bei der Landtagswahl am 22. Oktober 1961 trat die FPÖ nach ihrer Gründung 1956 in Oberösterreich erstmals mit Bundespartei- und Landesparteiobmann LAbg. Friedrich Peter als Spitzenkandidat zur Wahl an. Die Freiheitlichen erreichten 10 Prozent der Stimmen und konnten damit gegenüber ihrer Vorgängerpartei, welche noch bei der Landtagswahl 1955 als „Freiheitliche Wahlgemeinschaft“ (VdU, Freiheitspartei und Parteilose) antrat, Stimmenzugewinne verzeichnen. Das entsprach 4 Mandaten im Landtag.
Stärkste Kraft wurde die ÖVP unter Landeshauptmann Dr. Heinrich Gleißner, die leichte Stimmengewinne verbuchen und die absolute Mehrheit verteidigen konnte. Die SPÖ konnte ebenfalls dazugewinnen.
Kurzbeschreibung des Wahlkampfes
Nach sechsjähriger Gesetzgebungsperiode wurde im Herbst 1961 in Oberösterreich ein neuer Landtag gewählt. Für die FPÖ fungierte dabei Friedrich Peter, welcher seit 1958 die Funktion des Bundesparteiobmannes und seit 1956 die des Landesparteiobmannes inne hatte, als Spitzenkandidat.
Die Freiheitlichen setzten in ihrem Wahlprogramm auf die Themenschwerpunkte Arbeit, Landwirtschaft, Verkehr, Wohnbau, Familie und Bildung. Die FPÖ forderte u.a. geeignete Maßnahmen zur Erhaltung und Förderung der kleinen Gewerbebetriebe, eine umfassende Steuerreform, mehr Förderungen für die Landwirtschaft, Förderungsmaßnahmen für das Mühlviertel, die Fortsetzung des Autobahnbaues, die Erhaltung der Länderrechte, die Förderung von Begabten, die Befreiung des sozialen Wohnbaus von bürokratischen Hemmnissen sowie die steuerliche Begünstigung kinderreicher Familien.
Ein Auszug aus den affichierten Werbesprüchen auf den Wahlplakaten der FPÖ-Oberösterreich zur Landtagswahl:
„Übrigens…man wählt heuer freiheitlich – Liste 3 FPÖ“
„Wer auch an morgen denkt, wählt FPÖ!“
Wahlergebnis
Zur Landtagswahl 1961 kandidierten folgende wahlwerbende Parteien und Listen:
Österreichische Volkspartei (ÖVP)
Sozialistische Partei Österreichs (SPÖ)
Freiheitliche Partei Österreichs (FPÖ)
Kommunisten u. Linkssozialisten (KLS)
Den Einzug in den Landtag schafften folgende Parteien:
| Wahlwerbende Parteien | Stimmen | Anteil 1961 | ± | Mandate 1961 | ± |
|---|---|---|---|---|---|
| ÖVP | 315.964 | 48,83% | +0,70% | 25 | +/-0 |
| SPÖ | 256.162 | 39,59% | +0,15% | 19 | +/-0 |
| FPÖ | 62.524 | 9,66% | +0,05% | 4 | +/-0 |
Regierungsbildung
Die ÖVP hatte sowohl im Landtag als auch in der Landesregierung die absolute Mehrheit. Heinrich Gleißner bildete erneut eine Alleinregierung. Auf Grund des Proporzsystems erhielt die SPÖ einen Landeshauptmann-Stellvertreter und zwei Landesräte.
FPÖ-Spitzenkandidat Friedrich Peter zog erneut als Abgeordneter in den Oberösterreichischen Landtag ein. Zum Klubobmann des Freiheitlichen Landtagsklubs wurde erneut Alois Bachinger gewählt.