Landtagswahl Niederösterreich 1964
Bei der Landtagswahl am 25. Oktober 1964 trat erneut Landesparteiobmann NAbg. Wilhelm Kindl als Spitzenkandidat für die FPÖ an. Die Freiheitlichen verfehlten mit 3 Prozent der Stimmen (einem Minus von 1 Prozentpunkt) den Einzug in den Niederösterreichischen Landtag.
Stärkste Kraft wurde die ÖVP unter Landeshauptmann Dipl.-Ing. DDDr. Leopold Figl, die leichte Stimmenzugewinne verzeichnen und erneut die absolute Mehrheit erreichen konnte. Die SPÖ verbuchte ebenfalls Stimmenzugewinne.
Kurzbeschreibung des Wahlkampfes
Nach fünfjähriger Gesetzgebungsperiode wurde im Herbst 1964 in Niederösterreich ein neuer Landtag gewählt. Für die FPÖ fungierte dabei Landesparteiobmann NAbg. Wilhelm Kindl als Spitzenkandidat.
Die Freiheitlichen setzten in ihrem Wahlprogramm auf die Themenschwerpunkte Verwaltung, Kontrolle, Wohnen, Verkehr, Landwirtschaft, Bildung, Pflege, Arbeit und Soziales. Die FPÖ forderte u.a. eine Reform der Landesverfassung und der Landesgesetzgebung, die Wiederherstellung der Länderrechte, eine saubere und sparsame Verwaltung, verschärfte Kontrollen durch den Rechnungshof und das Landeskontrollamt, die Verstärkung des Wohnbaues, eine Senkung der Grundsteuer, den Ausbau des Straßennetzes, Begabtenförderungen und Stipendien für die Jugend, Errichtung von Schülerheimen und Schülertagesheimstätten, den Ausbau der Kindergärten, eine gerechte Entlohnung für die Gemeindebeamtschaft, die Sicherung von Arbeitsplätzen sowie mehr Geld für öffentliche Krankenanstalten.
Ein Auszug aus den affichierten Werbesprüchen auf den Wahlplakaten der FPÖ-Niederösterreich zur Landtagswahl:
„Nach 19 Jahren ÖVP-Führung unser Land noch immer Stiefkind – deshalb FPÖ“
„Abgeordneter Wilhelm Kindl. Ihm können Sie vertrauen“
„Fortschrittlicher Geist in den Landtag durch die FPÖ!“
„Diesmal FPÖ – Liste 3“
Wahlergebnis
Zur Landtagswahl 1964 kandidierten folgende wahlwerbende Parteien und Listen:
Österreichische Volkspartei (ÖVP)
Sozialistische Partei Österreichs (SPÖ)
Freiheitliche Partei Österreichs (FPÖ)
Kommunistische Partei Österreichs (KPÖ)
Parteifreie Bewegung Österreichs (PBÖ)
Den Einzug in den Landtag schafften folgende Parteien:
| Wahlwerbende Parteien | Stimmen | Anteil 1964 | ± | Mandate 1964 | ± |
|---|---|---|---|---|---|
| ÖVP | 440.834 | 51,67% | +0,81% | 31 | +/-0 |
| SPÖ | 365.187 | 42,80% | +0,52% | 25 | +/-0 |
Regierungsbildung
Die ÖVP hatte sowohl im Landtag als auch in der Landesregierung weiterhin die absolute Mehrheit. Leopold Figl bildete eine Alleinregierung. Auf Grund des Proporzsystems erhielt die SPÖ einen Landeshauptmann-Stellvertreter und zwei Landesräte. Nach dem Tod von Leopold Figl im Mai 1965 übernahm Eduard Hartmann das Amt des Landeshauptmannes.