Landtagswahl Kärnten 1989
Bei der Landtagswahl am 12. März 1989 trat erneut Bundespartei- und Landesparteiobmann Klubobmann NAbg. Dr. Jörg Haider als Spitzenkandidat für die FPÖ an. Die Freiheitlichen erzielten mit 29 Prozent der Stimmen (einem Plus von 13 Prozent) erstmals den zweiten Platz bei einer Kärntner Landtagswahl. Das entsprach 11 Mandaten, einem Plus von 6 Sitzen.
Stärkste Kraft wurde die SPÖ unter Landeshauptmann Dr. Peter Ambrozy, die allerdings herbe Verluste verzeichnen musste und die absolute Mandatsmehrheit verlor. Die ÖVP musste ebenfalls schwere Verluste verbuchen und fiel erstmals auf den dritten Platz hinter die Freiheitlichen zurück.
Kurzbeschreibung des Wahlkampfes
Nach fünfjähriger Gesetzgebungsperiode wurde im März 1989 ein neuer Landtag gewählt. Für die Freiheitlichen fungierte dabei Bundespartei- und Landesparteiobmann Klubobmann NAbg. Jörg Haider als Spitzenkandidat.
Die FPÖ setzte in ihrem Wahlprogramm, welches unter dem Motto „KÄRNTEN POLITISCH ERNEUERN“ stand, auf die Themenschwerpunkte Familie, Jugend, Arbeit und Privilegien. Die Freiheitlichen forderten u.a. eine Verlängerung des Familienlastenausgleichsfonds und die Beseitigung der finanziellen Benachteiligung von Ehe und Familie gegenüber den Lebensgemeinschaften, die Stärkung der Alleinverdienerfamilien durch ein nach Einkommen und sozialer Situation gestaffeltes Erziehungsgeld, gleichen Lohn für Frau und Mann bei gleicher Arbeit, finanziell erschwingliche Wohnungen für Jungfamilien und alleinstehende Mütter sowie den Abbau der Parteibuchwirtschaft.
Ein Auszug aus den affichierten Werbesprüchen auf den Wahlplakaten der FPÖ-Kärnten zur Landtagswahl:
„KÄRNTEN POLITISCH ERNEUERN“
„ALLES SPRICHT FÜR Jörg!
„Alles spricht für uns“
„JETZT ODER NIE“
„ICH FLIEG AUF FREIHEIT“
Wahlergebnis
Zur Landtagswahl 1989 kandidierten folgende wahlwerbende Parteien und Listen:
Sozialistische Partei Österreichs (SPÖ)
Österreichische Volkspartei (ÖVP)
Freiheitliche Partei Österreichs (FPÖ)
Anderes Kärnten (GAL)
Vereinte Grüne Österreichs (VGÖ)
Kommunistische Partei Österreichs (KPÖ)
Liste Parteifreier Kärntner (LPK)
Den Einzug in den Landtag schafften folgende Parteien:
Wahlwerbende Parteien | Stimmen | Anteil 1989 | ± | Mandate 1989 | ± |
---|---|---|---|---|---|
SPÖ | 162.147 | 45,95% | -5,70% | 17 | -3 |
FPÖ | 102.322 | 29,00% | +13,03% | 11 | +6 |
ÖVP | 74.054 | 20,99% | -7,28% | 8 | -3 |
Regierungsbildung
Die SPÖ verlor erstmals seit 1965 die absolute Mehrheit und die FPÖ rückte deutlich auf Platz zwei vor. In weiterer Folge beschlossen FPÖ und ÖVP ein Arbeitsübereinkommen. Mit Jörg Haider wurde erstmals ein Landeshauptmann aus den Reihen der Freiheitlichen gewählt. In der Landesregierung war die SPÖ mit vier und die ÖVP mit zwei Mitgliedern vertreten.