Landtagswahl Kärnten 1956
Bei der vorgezogenen Landtagswahl am 13. Mai 1956 trat die FPÖ erstmals nach ihrer Gründung in Kärnten an. Spitzenkandidat war Landesparteiobmann Reinhold Huber. Die Freiheitlichen erreichten 16 Prozent der Stimmen und mussten damit gegenüber ihrer Vorgängerpartei, der Wahlpartei der Unabhängigen (WdU), einen Verlust von 1 Prozentpunkt verzeichnen. Das entsprach 5 Mandaten im Kärntner Landtag (-1).
Stärkste Kraft wurde die SPÖ unter Landeshauptmann Ferdinand Wedenig, die ihren Mandatsstand halten konnte. Die ÖVP verbuchte Zugewinne. Die KPÖ, welche als „Kommunisten und Linkssozialisten (KLS)“ kandidierte, hielt ihr Mandat.
Kurzbeschreibung des Wahlkampfes
Nach der vorzeitigen Beendigung der Gesetzgebungsperiode wurde im Mai 1956, gleichzeitig mit der Nationalratswahl, in Kärnten ein neuer Landtag gewählt. Für die FPÖ fungierte dabei Landesparteiobmann Reinhold Huber als Spitzenkandidat.
Die Freiheitlichen setzten in ihrem Wahlprogramm auf die Themenschwerpunkte Kontrolle, Demokratie, Arbeit und Verwaltung. Die FPÖ positionierte sich als „Dritte Kraft“ gegen Rot und Schwarz und forderte u.a. eine objektive Postenvergabe, einen Bürokratieabbau sowie die Schaffung von Arbeitsplätzen.
Wahlergebnis
Zur Landtagswahl 1956 kandidierten folgende wahlwerbende Parteien und Listen:
Sozialistische Partei Österreichs (SPÖ)
Österreichische Volkspartei (ÖVP)
Freiheitliche Partei Österreichs (FPÖ)
Kommunisten und Linkssozialisten (KLS)
Bund der österreichischen Monarchisten
Ergokratische Partei
Den Einzug in den Landtag schafften folgende Parteien:
Wahlwerbende Parteien | Stimmen | Anteil 1956 | ± | Mandate 1956 | ± |
---|---|---|---|---|---|
SPÖ | 128.006 | 48,11% | -0,09% | 18 | +/-0 |
ÖVP | 86.996 | 32,70% | +4,18% | 12 | +1 |
FPÖ | 41.722 | 15,68% | -1,23% | 5 | -1 |
KLS | 8.238 | 3,10% | -0,98% | 1 | +/-0 |
Regierungsbildung
Die SPÖ hatte in der Landesregierung weiterhin die Mehrheit. Im Landtag stellte sie die Hälfte der Abgeordneten. Ferdinand Wedenig entschied sich für Verhandlungen mit der ÖVP. In der Folge wurde das rot-schwarze Arbeitsübereinkommen mit Ferdinand Wedenig (SPÖ) als Landeshauptmann und Hans Ferlitsch (ÖVP) als 2. Landeshauptmann-Stellvertreter fortgesetzt. Auf Grund des Proporzsystems erhielt die FPÖ einen Landesrat.
FPÖ-Landesparteiobmann Reinhold Huber zog als Abgeordneter in den Kärntner Landtag ein. Klubobmann des Freiheitlichen Landtagsklubs wurde Hubert Knaus. Hanns Rader wurde Landesrat für Wirtschaft.