Landtagswahl Burgenland 1996
Bei der Landtagswahl am 2. Juni 1996 trat Landespartei- und Klubobmann LAbg. Dr. Wolfgang Rauter das letzte Mal als Spitzenkandidat für die FPÖ an. Die Freiheitlichen erreichten 14 Prozent der Stimmen, was ein Plus von 5 Prozent bedeutete, sowie 5 Mandate (+1) im Burgenländischen Landtag.
Stärkste Kraft wurde die SPÖ unter Landeshauptmann Karl Stix, die trotz Verluste ihren Mandatsstand halten konnte. Die ÖVP verlor ebenfalls an Zustimmung.
Kurzbeschreibung des Wahlkampfes
Nach fünfjähriger Gesetzgebungsperiode wurde im Juni 1996 ein neuer Landtag gewählt. Für die Freiheitlichen fungierte dabei erneut Landespartei- und Klubobmann LAbg. Wolfgang Rauter als Spitzenkandidat.
Die FPÖ setzte in ihrem Wahlprogramm auf die Themen Kontrolle, Bürokratieabbau, Umweltschutz und Landwirtschaft. Die Freiheitlichen positionierten sich als einzige Kontrollkraft zur SPÖ-geführten Landesregierung und kritisierten den herrschenden rot-schwarzen Proporz im Land.
Auch das Thema EU wurde angesprochen. In Österreich fand 1996 die erste Europawahl nach dem Beitritt 1995 statt. Die Freiheitlichen thematisierten in einer eigenen Plakatkampagne die Nachteile, welche sich für das Burgenland seit dem Beitritt ergaben.
Ein Auszug aus den affichierten Werbesprüchen der FPÖ-Burgenland zur Landtagswahl:
„Wählt die Kontrolle!“
„Zwei, die für Euch den Kopf hinhalten.“
„Burgenlands Bauern müssen ihre Höfe stilllegen – Was meinen Sie, warum?“
„Immer mehr Burgenländer werden arbeitslos – Was meinen Sie, warum?“
„37.500 Burgenländer müssen pendeln – Was meinen Sie, warum?“
Wahlergebnis
Zur Landtagswahl 1996 kandidierten folgende wahlwerbende Parteien und Listen:
Sozialdemokratische Partei Österreichs (SPÖ)
Österreichische Volkspartei (ÖVP)
Freiheitliche Partei Österreichs (FPÖ)
Die Grünen Burgenland (GRÜNE)
Liberales Forum (LIF)
FDP Österreich (FDP)
Bürgerinitiative Burgenland (BIB)
Den Einzug in den Landtag schafften folgende Parteien:
| Wahlwerbende Parteien | Stimmen | Anteil 1996 | ± | Mandate 1996 | ± |
|---|---|---|---|---|---|
| SPÖ | 77.656 | 44,45% | -3,69% | 17 | +/-0 |
| ÖVP | 62.991 | 36,06% | -2,13% | 14 | -1 |
| FPÖ | 25.426 | 14,55% | +4,81% | 5 | +1 |
Regierungsbildung
Auf Grund der Zugewinne der FPÖ zog erstmals ein Vertreter der Freiheitlichen in die Landesregierung ein. Wolfgang Rauter wurde Landesrat für Seilbahnwesen und Nahrungsmittelkontrolle. Karl Stix (SPÖ) wurde erneut zum Landeshauptmann gewählt. SPÖ und ÖVP führten ihr Arbeitsübereinkommen fort.
Auf Grund des Proporzsystems waren SPÖ und ÖVP mit jeweils drei und die FPÖ mit einem Mitglied in der Landesregierung vertreten.